Es ist das Mehl.
Und sicherlich auch ein bisschen das Rezept – aber vor allem: das Mehl. Ihr wisst, wie viele Verrenkungen ich angestellt habe, um diesen einen, den goldenen Weg zu finden zur idealen Pizza: Einer, die fette Blasen wirft über geeigneter Textur – schon chewy, aber nicht zu zäh, leicht knusprig, aber keinesfalls trocken – und, ganz wichtig: die fantastisch schmeckt. Ich nahm viel Wasser und wenig, arbeitete mit Sauerteig in dick und dünn, pürierte Rosinen, versuchte es nochmal Hefe – und verschwendete nicht einen Gedanken daran, dass es an der Hauptzutat liegen könnte. Dabei wäre es nicht so, dass ich es nicht immer wieder mit „Pizzamehl“ bzw. „Tipo 0“ probiert hätte. Allein: Wie hätte ich ahnen sollen, dass das nicht reicht? Dass es DAS Mehl braucht – von Caputo – und eigentlich sogar zwei, nämlich das Blaue (Doppio Zero) und das Violette (Nuvola). Wenn man die aber hat – entweder aus einem gut sortierten Italo-Supermarkt oder dem Netz –, klappt das mit den Blasen und der Textur und dem Geschmack quasi von selbst.
Die, die drüben bei Valentinas mitlesen, wissen das natürlich längst und kennen darum auch das zugehörige Rezept und dessen Quelle bei den Gebrüdern Tortora und ihrem „Mamma Lina“ in Baden-Baden bzw. Karlsruhe (Besuch lohnt!). Die unten stehende Fassung ist lediglich meine Adaption auf haushaltsübliche Mengen unter Inklusion von etwas Stretch-and-Fold für noch mehr Stand. Damit niemand mehr aus Versehen andere, alte, vermeintlich finale Rezepte nehmen muss (sorry, Anna!).
Ach ja, und noch etwas ist wichtig: Frisch sollte es sein, das Mehl. Mit – aus diversen Gründen – monatelang abgestandenen funktioniert die Sache nicht. Habe ich für Euch getestet, müsst ihr nicht mehr probieren. Aber keine Sorge: Unter Normalbedingungen ist das kein Issue, wovon die Bildergalerie unten zeugt: Wenn man den Dreh einmal raus hat, isst man Pizza. VIEL Pizza. Mit Toppings aus dem wirklich famosen Buch Pizza von Amore – oder den hier aufgeführten Favoriten:
Liebling-Beläge
- Spring Cream Pizza („die Grüne“)
- Vampire Slayer Vegan White Pizza (vegan & fantastisch)
- Pizza Bolognese
- Pizza Carbonara
- Pizza Bordelaise
- Everything-Bagel-Pizza
- Breakfast Pizza mit Bacon & Ei
Aus Nostalgie: Die Pizzateige-Genealogie auf diesem Blog:
- Neapolitanischer Teig mit Hefe nach S-Küche: Schön alltagstauglich dank Trockenhefe und geringem Vorlauf und dabei geschmacklich hervorragend, TA 156.
- Mit festem Starter I nach Cooking Affair: Geschmacklich toll – braucht aber einen aktiven, festen Starter, TA 164.
- Mit Festem Starter II nach Stefanie Herberth/Hefe und Mehr: Gut zu händeln, geringer Vorlauf, grandiose Blasen, TA 155.
- Mit Heferosinen-Biga nach Alex/Brotokoll: wesentlich weicher & mit längerem Vorlauf, geschmacklich am besten nach 48 h im Kühlschrank, TA 170.
- Di Grano Duro nach Lutz Geißler: ebenfalls eher weich, geschmacklich sehr solide, TA 160.
- Mit Sauerteig nach use real butter. Eher weich, geschmacklich solide, TA 168.
- Wenn’s wirklich schnell gehen soll: Quick Fix nach Lutz Geißler, TA 165.
Backen ohne Pizzaofen
Und dann wären dann ja noch meine persönlichen und möglicherweise unvollständigen Tipps, wie man einem 0815-Einbauküchen-Ofen manierliche Pizza abtrotzt. Die findet ihr hier »
Sowie der notwendige Disclaimer: Alle Verlinkungen sind – comme toujours – selbst gewählt und keine Werbung.

![]() Neapolitanischer Pizzateig nach den Gebrüdern Tortora
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 5 Minuten
Rastzeit 1 day
Portionen 2 Pizzen
ZUTATEN
SO GEHT’S
NOTIZENnach Angelo, Roberto & Carmine Tortora: Pizza con Amore » Meine Tipps fürs Pizzabacken in der 0815-Einbauküche findet ihr hier » |
Gesammelte Werke bei schlechtem Licht #fürmehrrealitätiminternet




Schöner sind diese – und zu denen gibt’s auch stets Rezepte
Und Mama: Die sind für Dich – alle. Ich hätte sie Dir gern noch in echt gebacken – aber im nächsten Leben dann. T’me manques.
Wie anrührend, alles Liebe für Dich und Deine Mama, die fehlt. Und danke für solch eine fundierte Teigschule. Knusperkracher von Text!
Merci, Ole – für Anteilnahme & Kompliment 🙂
Herzlich: Charlotte