Ich darf zitieren? „Tolle Essen, die mich bloggen lassen wollen, gutes Licht, das für schnelle, passende Fotos sorgt und Zeit, beides am Rechner zu kombinieren.“ Das habe ich mir Ende vergangenen Jahres für diesen Blog gewünscht. Und hier stehe ich: Sieben Monate später, dabei, den vierten Beitrag dieses Jahres zu tippen.
Aber es gibt noch mehr zu erinnern – zum Beispiel: „Vielleicht werde ich mir bald in den Hintern beißen – dafür, dass ich einen soliden, handelbaren Job eintausche gegen etwas, das ich noch überhaupt nicht absehen kann.“
Das schrieb ich vor fast zwei Jahren, als feststand, dass ich doch würde promovieren dürfen. Und, so viel kann ich inzwischen sagen: Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung.
Versteht mich nicht falsch: Ich mag meine Stelle nach wie vor enorm. Das Denken, Lernen, Wachsen, die vielen fantastischen Kolleg*innen, die immer neuen, anderen Herausforderungen und Optionen, die einen z. B. in Montréal Bagels essen lassen oder Croissants in Paris. Das gibt mir unheimlich viel.
Doch zugleich nimmt es – Zeit, Kraft. Energie, die dann an anderen Stellen fehlt – zum Beispiel hier.
Für mich ist diese etwas andere Balance gerade in Ordnung. Zumindest, so lange das andere – das Genussvolle, Ästhetische, Kreative – auch einen Platz findet. Weil ich das genauso brauche, genauso schätze wie Denkenlernenwachsen.
Aber um zum Wesentlichen zu kommen: auch in diesem Essen kombinieren sich Lieblingsdinge auf ganz eigene Art. Polenta, Eier, viele Kräuter, darunter die Favoriten Koriander und Dill. Eine Art Kräuter-Shakshuka mit integrierten Kohlenhydraten sozusagen.
Nach überschaubarer Vorbereitung übernimmt der Ofen (was in diesen Tagen freilich nur funktioniert, wenn der durch mindestens eine weitere Tür vom Wohnbereich abgeschirmt ist) und wenn man nur zu zweit is(s)t bleiben Reste für unter der Woche.
Ich empfehle Ottolenghis Kräuter-Ofen-Polenta darum sehr und melde mich wieder bei der nächsten glücklichen Fügung dieser Art.
Ottolenghis Kräuter-Ofenpolenta mit Mais, Eiern und FetaEin tolles, aufwandsarmes Essen, dass in der angegebenen Menge für vier mit großem Hunger oder sechs und Platz für Nachtisch reicht.
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 55 Minuten
Portionen 4 Portionen
ZUTATENKRÄUTERPOLENTA
GARNITUR
SO GEHT’S
NOTIZENnach NYT Cooking, hier via Irish Times |
Liebe Charlotte,
ich freu mich immer, von dir zu lesen. Hoffentlich stresst es dich nicht zu sehr, das Gefühl, deinen Blog zu “vernachlässigen”. Ich denke nämlich, das ist ok – man kann nicht immer auf allen Hochzeiten tanzen. Alles hat seine Zeit 🙂
Alles Liebe zu dir!
Maria
Liebe Maria – danke für Deine herzlichen und weisen Worte! Ja, genau so ist es. Aber manchmal wünschte ich schon, wieder etwas mehr Muße zu haben für das alles. Aber: Das kommt sicher irgendwann wieder!
Herzlich: Charlotte
Ottolenghi hat in unserer Küche auch einen festen Platz. Alles hat und braucht eben seine Zeit. Schön mal wieder von Dir zu lesen und alles Gute für die Diss. Liebe Grüße Manuela
Danke Dir, Manuela! Ja, das mit den Phasen lerne ich auch gerade wieder. Diese wird sicherlich noch ein paar Tage anhalten, denn dank Projektarbeit bleibt wenig Zeit für das eigene “Vorhaben”. Aber auch das wird sich finden…
Herzlich: Charlotte
Was für eine tolle Kombination! Gab es heute bei uns als Sonntagsessen und es hat uns richtig gut geschmeckt. Ich freu mich schon auf die Reste morgen für den Bürolunch. Danke fürs Rezept! Viele Grüße, Kathrin
Danke Dir fürs Kosten, Kathrin – freut mich sehr, dass es auch Euch gemundet hat! Ich habe diesen “Otto” ebenfalls ad hoc ins Herz geschlossen & in die Riege der Favoriten aufgenommen.
Herzlich, Charlotte
Liebe Charlotte,
ich habe mich ja lange nicht an solch “komplizierten” Rezepte getraut. Aber neuerdings kochen wir zusammen, und werden das für das heutige Sonntagsdinner mal ausprobieren.
Danke für das tolle Rezept, ich bin sehr gespannt.
LG
Uli
Danke, Ulrike, für Deine Rückmeldung! Freut mich, dass ich Dich inspirieren konnte – und ich hoffe sehr, dass Euch das Ergebnis schmeckt!
Herzlich: Charlotte
Polenta aus der Too Good to Go- Tüte musste weg und da war das doch mal ein gutes Rezept! Obwohl ich zwischendurch skeptisch war, weil ich alles schon in der großen Schüssel gemischt hatte und nicht die Flüssigkeit erst in der Auflaufform angegossen. Hat trotzdem geklappt.
Was mir allerdings, und da könnte man das Rezept anpassen, fehlt, ist, was man mit dem BabyBlattspi at machen sollte. Ich hab ihn so wie er war untergemischt, aber dann schaute er im Ofen raus und ich musste ihn immer wieder in den ersten 20 Minuten untermischen, damit er nicht verbrennt. Wahrscheinlich hätte man ihn besser gehackt, oder? Geschmeckt hat es aber! Ich mag es, so ein ganzes aromatisches Päckchen Spinat im Mund zu haben 🙂
Vielen Dank fürs Rezept!
Liebe Sandra, danke für Dein Feedback und den Hinweis mit dem Spinat! Da ich TK-Ware verwendet habe, die ja eine etwas andere Beschaffenheit hat, ist das Problem bei mir nicht aufgetreten. Aber ich ergänze das gern.
Herzlich, Charlotte