Es ist passiert. Ich habe es getan. Nach Jahren (sic!) des Wägens – Minimalismus versus Hedonismus, Platz versus die Plackerei mit den Alternativen – sind wir nun im Besitz einer Eismaschine. Und daran ist auch der Klimawandel Schuld, denn in Sommern wie diesem ist alles andere als Eis an Wochenendnachmittagen eine Zumutung (so, wie es ganz und gar indiskutabel ist, zur Frühstücksbereitung den Ofen zu nutzen, aber davon ein andermal mehr. Und dass beides vor dem Hintergrund des Zustands unserer Erde vor Ironie nur so strotzt, ist hoffentlich allen klar).
Allerdings stellt einen Eis vor ähnliche Probleme wie gutes Gebäck: Jenseits von angentrifizierten Großstadtvierteln oder Bastionen der guten alten Zeit muss man die Kombination aus Geschmack und Qualität mitunter suchen. In Hannover liebten wir Frioli und Wahls (RIP) – hier war bisher nichts annähernd Vergleichbares zu finden, leider.
Und als dann keine zwei Kilometer entfernt ein nahezu unbenutztes Exemplar meiner Traumeismaschine zum (Privat-)Verkauf stand – da konnte ich einfach nicht anders.
Seither teste ich. Die Nachbauversuche unserer Lieblingssorten aus Hannover – Milchreiseis à la Frioli bzw. Mangosorbet nach Wahls – harren noch der Optimierung, aber an der Schokoladenfront gibt schon zwei Favoriten: Das klassische Eigelb-Massen-Eis nach My Feldt hat im ersten Versuch hervorragend funktioniert, und sogar noch ein bisschen besser gefiel das Schokoladensorbet nach David Lebovitz. Lange konnte ich mir nicht vorstellen, dass es schmeckendes Eis ohne Milch und Sahne geben kann, entsprechenden Erfahrungen sei Dank, und war umso faszinierter, als ich – ebenfalls bei Wahls – einmal ein tiefdunkles Schokosorbet kostete. Möglicherweise war es sogar das nach Lebovitz, denn sein Rezept wird genauso intensiv schokoladig, ohne zu kräftig oder zu süß zu sein, und zugleich wunderbar cremig. Sogar direkt aus dem Tiefkühler! Ich bin mir sicher, dass diese Basis darum beizeiten für Versuche mit Kaffee wird herhalten müssen (vgl. hier), aber bis dahin:
Schokoladensorbet nach David Lebovitz
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Portionen 6 Portionen
ZUTATEN
SO GEHT’S
NOTIZENNach David Lebovitz: The Perfect Scoop via Food52 |
Als Milchmädchen-Anhängerin bin ich selbstredend eher Fraktion Milchspeise-Eis als Sorbet. Schon immer. Aber ob ich nun doch mal eine Ausnahme machen sollte mit deinem Sorbet? Gerade Schoko-Eis mit Schlagsahne zählt ja für mich zu den weltbesten Schleckereien… vielleicht ja sogar als Sorbet. Es IST ein Versuch wert 🙂 liebe Grüße…
Lieblingsmicha – Dein Versuch wäre mir ein Ehre (auch, wenn die freilich eigentlich Herrn L. gebührt, aber irgendwas ist ja immer)! Zumal: Es gäbe noch den Mittelweg “Sherbet”, bei dem man das Wasser versuchsweise durch Milch ersetzen könnte…
Herzlich: Charlotte
Und der Herr Lebovitz liefert auch dafür das passende Rezept: https://www.davidlebovitz.com/chocolate-sherbet/
LG
Andrea
… und dafür liebe ich dieses Internet: Danke, Andrea ❤️!
Gern geschen 🙂
So schön das Leben in der Provinz ist, ich bin ganz bei dir, was herausragende Eisdielen (und Burgerläden, Falaffel-Bratereien und viatnameische Lokale ectc. ) angeht. Da hilft dann nur das selber machen. Die Sorbet-Variante klingt ganz faszinierend, und darum kommt auf die Probier-Liste!
Stefanie – so ist es! Einzige Ausnahme: gutbürgerliche Restaurants. Die sind hier wirklich über jeden Zweifel erhaben. Bin gespannt, was Du zum Sorbet sagst!
Herzlich: Charlotte
Juhu Charlotte, eine Eismaschine! Ich habe ohne Eismaschine leider nie so richtig, richtig, riiiichtig gutes Eis hinbekommen. Umso glanzvoller folgendes (not): Mein Eismaschinenaufsatz für die Küchenmaschine schlummert seit 7 (!) Jahren im Schrank, weil ich es beim Kühlschrankkauf vollkommen verbaselt habe daran zu denken, dass das Ding ja ordentlich Platz im Gefrierfach braucht. Wir haben nur so ein winziges, weil wir kaum was einfrieren. Bitter bereut. Die Eisdielen verdienen jetzt halt gut an mir.
Gehöre sonst eigentlich auch eher zur Milch- und Sahneeisfraktion, das Sorbet sieht aber wirklich unverschämt schokoladig-gut aus. Und wenn wir umgezogen sind, kann ich es auch ausprobieren! 🙂
Viele schöne Grüße
Christina
Den Küchenmaschinenaufsatz habe ich mir aus ähnlichen Gründen wie Du gleich geklemmt, Christina: Eisfach (VIEL!) zu klein, mäßige Rezensionen zur Materialqualität – es war eigentlich immer klar, dass es, wenn es was gibt, the real deal sein muss. Bis jetzt: beste Entscheidung! Bin gespannt, was Du zum Sorbet sagst, wenn Du es dann testen kannst!
Herzlich: Charlotte
Liebe Charlotte,
lustig, jetzt lese ich diese Kommentare und finde mich in einigen wieder: 1. Team Milch/SahneEis statt Sorbet und 2. Hatte auch diesen Aufsatz für die KA, viel zu groß fürs TK, viel zu umständlich…. Aber nun – you know – habe ich eine Cortina und die muss am Laufen gehalten werden und dir blind vertrauend habe ich dieses Schokoladensorbet gemacht – mutig gleich in der “Wasservariante” und kann nur sagen: Mhhh, tief dunkel schokoladig. Lecker. Welche Variante bevorzugst du? Die mit Milch oder Wasser?
Herzliche Grüße von Hannah
Liebe Hannah – wie schön! Ich bin generell definitiv Team Sahne/Milch, aber bereit, für gute Sorbets Ausnahmen zu machen. Du?
Herzlich: Charlotte
NATÜRLICH bin ich für derart leckere Ausnahmen bereit. Hab es heute schon zum 2. Mal gemacht und denke bereits über Varianten mit weißer Schokolade oder Vollmilch plus Kakaonibs nach… Ich finde dieses an sich simple Rezept lädt quasi zum Variieren ein. Herzliche Grüße von Hannah
Oh, das klingt auch sehr gut! Oder Miso + weiße Schoki? Die beiden mögen sich ja auch sehr…