Es ist noch nicht lange her, seit ich feststellen musste, wie alt meine Faszination für dieses Land tatsächlich ist. Sie geht nicht erst zurück auf die Eindrücke des Kerls, der vor wenigen Jahren mit vielen Geschichten und Bildern vom Besuch einer ehemaligen Schulkameradin in Shanghai zurückgekehrt ist (im Gegenteil: die haben alles nur noch schlimmer gemacht). Sie wurzelt auch nicht in der deutlich älteren Freundschaft zu einer Sinologin und den obligatorischen Besuchen in einschlägigen Restaurants in Hamburg und Schweden. Diese idée fixe war vorher da.
Vielleicht liegt sie in der Familie: Kurz vor Abreise erzählte der Vater von seinem Vater, der um die Jahrhundertwende als Marinekadett durch Shanghai spaziert ist und viele der Dinge mitgebracht hat, die noch heute das elterliche Wohnzimmer zieren.
Jetzt, gut zwei Monate nach unserer Rückkehr, ist diese Faszination noch immer da. Und: Jetzt will ich mehr.
Mehr von den Straßen, in denen die Schrauberwerkstatt an den Fischhandel grenzt. Wo die Wäsche zum Trocknen über den Köpfen hängt, egal, welche Smogwarnstufe herrscht. Wo Hupen die wesentliche Verkehrsregel zu sein scheint und Feilschen die einzig wahre Kunst.
Sicher: Shanghai und Peking sind nicht China. Und ohne nennenswerte Sprachkenntnisse entdeckt man in kaum zwölf Tagen vermutlich nicht einmal die Hälfte von dem, was es eigentlich zu entdecken gibt.
Aber selbst das ist schon so viel, dass ich nicht weiß, wie ich es aufschreiben soll – ob ich es aufschreiben will.
Vielleicht tun es vorerst diese Fotos und das Reminiszenzen-Essen, das es neulich für einen Teil der Gruppe gegeben hat. 顾腾胃口.
Niu Rou Mian – Taiwanesische Rindernudelsuppe
Achtung: Dieses Rezept benötigt insgesamt ca. acht Stunden Kochzeit: etwa vier für die Brühe und nochmals vier für die eigentliche Suppe. Wer also gegen 18 Uhr essen will, sollte um 14 Uhr mit der Suppe anfangen und die Brühe entsprechend vorher oder am Vortag zubereitet haben.
Vorbereitungszeit 1 Stunde 40 Minuten
Zubereitungszeit 6 Stunden 45 Minuten
Arbeitszeit 8 Stunden 25 Minuten
Portionen 6 Personen
ZUTATENBRÜHE
GEWÜRZE FÜR DIE BRÜHE
SCHARFER PAK CHOI
SUPPE
GEWÜRZE FÜR DIE SUPPE
PASTE FÜR DIE SUPPE
FLÜSSIGKEITEN & CO
FINISH
AUSSERDEM
SO GEHT'S
NOTIZENfrei nach Lady and Pups |
Biang Biang – handgezogene Nudeln
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 5 Minuten
Arbeitszeit 35 Minuten
Portionen 2 Portionen
ZUTATEN
SO GEHT'S
NOTIZENnach Lady and Pups |
Mein Fernwehziel liegt etwas weiter östlich (Kyoto), darf ich mich trotzdem zum Essen bei dir einladen?
Japan steht auch GANZ weit oben auf meiner Liste. Darum: sehr gern 🙂
Kleiner Eindruck ist besser als gar kein Eindruck, n'est-ce pas?
Und in China hatte ich auch das Gefühl, dass bestimmt eine Tür in eine andere Welt aufgeht, wenn man die Sprache kann. Von der Küche habe ich definitiv VIEL zu wenig mitbekommen. Und von Shanghai blieb mir der Smog nachhaltig in Erinnerung ;). Schönen SO euch!
Der Smog war auf unserer Reise in Peking VIEL schlimmer – teilweise "beyond index", also RICHTIG übel. In Sachen Küche: same here – ich muss da dringend nochmal mit ähnlich geneigten Gaumen hin ;).
Mich zieht es ja auch eher nach Japan. 😉
Dein Eintopf allerdings lässt mich vor Neid erblassen, da kommt meiner nicht ran. Ist gespeichert für den nächsten "Asia-Junker". Klingt trotz des Aufwands unwiderstehlich!
Liebe Grüße,
Eva
WEGEN des Aufwands ;)! Nichts, in das man so viel Zeit investiert hat, kann schlecht schmecken. Das ist eine Frage der Definition… ;).
Und wiegesagt: wenn sich Japan in nächster Zeit ähnlich unkompliziert ergeben würde, wäre ich sofort dabei!
Japan ist auch klasse, wobei ich China viel besser kenne und als Sinologin auch den großen Vorteil habe, dass ich anders rumkomme und durchkomme und trotzdem manchmal nicht verstehe, was ich da zum Essen bekomme! 😉
Schön, super Fotos und Impressionen. Es freut mich, dass Du dieses Land so magst. Es ist auch faszinierend.
Ach ja, zehn Leben müsste man haben – parallel :)! Dann hätte ich das mit der Sinologie nämlich möglicherweise auch einer näheren Betrachtung unterzogen (und das mit Konditorei und professionellen Musiziererei und Ökotrophologie und… ;)). So bleibt mir vermutlich nur die Aussicht auf… die freie Zeit im Rentenalter? Oder den nächsten großen China-Jieper :D!
Genau, zehn Leben parallel – das wäre perfekt. So geht's ja aber auch, man schnuppert mal da, mal dort rein und heutzutage geht das ja gut. Konditorin wollte ich auch mal werden, stattdessen backe ich jetzt halt ab und zu Kuchen, mache Eis oder Pralinen. Und überhaupt. 😉
Und sowieso 🙂