Es sind die Kleinigkeiten, die man als Deutscher im Ausland vermisst. Federbetten – überhaupt Decken, die nicht so stramm mit der Matratze verzurrt sind, dass einem drunter ganz klaustrophobisch wird. Mineralwasser. Und, vielleicht als erstes: Schwarzbrot.
Nicht, dass man mich falsch versteht: Ich liebe neue, fremde Küchen und bin oft genug betrübt, dass man sie hier so selten authentisch findet. Überhaupt waren ich und das Brot lange Zeit alles andere als dicke.
Und trotzdem: Ich kann mich so gut an den Tag erinnern, als ich dieses dunkle deutsche Brot schätzen lernte. Es war sonnig, wir waren im Garten. Mein Vater hatte sich eine Scheibe von so einem Brot geschmiert, schön dick mit Butter. Das sah gut aus – das wollte ich auch. Er ließ mich abbeißen und ich, die ich vorher (wie vermutlich jedes kleine Kind) eher den hellen, weichen Krumen zugetan war, Stichwort „Omahäppchen“, machte plötzlich die Erfahrung von Röstaromen. Von Konsistenz. Der leichten Note Karamell. Mein Vater musste sich eine neue Scheibe schmieren, aber ich glaube, er war nicht unglücklich darüber.
Dieses Brot kommt dem Brot von damals sehr nahe. Vielleicht war es noch ein bisschen dunkler, noch ein bisschen körniger – vielleicht trügt mich auch die Erinnerung. Schließlich gibt es dieses wohl deutscheste aller deutschen Brote in mindestens so vielen Varianten wie es Backstuben gibt. Diese hier halte ich in Ehren.
(Und ab jetzt bin ich wirklich weg! Zài jiàn!)
![]() Roggenvollkornbrot über Nachtfür einen kleinen Laib à ca. 800 g
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 30 Minuten
Arbeitszeit 1 Stunde 45 Minuten
Portionen 1 Laib
ZUTATENSAUERTEIG
BRÜHSTÜCK
HAUPTEIG
SO GEHT’S
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Ich habe im Ausland auch immer die Decken vermisst. Das Brot sieht soooo lecker aus, da möchte man reinbeissen, vor allem mit "dick guter Butter bestrichen".
Dann: nachbacken! Kein bisschen komplex, aber SEHR lohnend 🙂
Da ist ja "mein Hausbrot". 🙂
Und Decken habe ich auch vermisst, gerade in den USA waren die Betten ein Graus. Jetzt aber: Gute Reise!
Ach! Da muss ich ja glatt mal luschern… sitze in FFM und hab' noch eine Stunde…
Liebe Charlotte,
das klingt auch wieder sehr lecker und reift und quillt hier schon vor sich hin. Aber zum Backvorgang habe ich eine Frage: Wird dieses Brot ohne Schwaden gebacken?
Viele liebe Grüße aus dem sonnig-kalten Schleswig-Holstein
Katrin
Liebe Katrin: Jep – kein Vorheizen, kein Schwaden. Einfach Ofen an und los!
Herzlich: Charlotte, aus den vernebelten Bergen
Das nenne ich mal einen prompten Service!! ?
Tausend Dank, Katrin
? Nichts ist ätzender, als lange auf Rezept-Support zu warten! Darum: Very welcome!