Bei Versuch eins, das sieht man ganz unten rechts, habe ich falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich überlas zum Beispiel den Hinweis mit dem Schneebesen und die Vorgaben zur Wasser- und Ölzugabe. Bei mir landete alles auf einmal in der Schüssel und das führt dazu, dass man sehr gute, sehr saftige Brötchen bäckt – aber eben nicht die hauchig-luftigen Gebilde, die man backen könnte. Die allerdings so dermaßen in mein Beuteschema passen, dass es einen zweiten, richtigen Versuch geben musste.
Und ja: Es fühlt sich durchaus merkwürdig an, einen Brötchenteig minutenlang aufzuschlagen als wäre er Eischnee. Das Ergebnis allerdings macht allen Hokuspokus wett. Und Lutz‘ Erklärung, die – danke, Steffi, für den Hinweis – offenbar auf den Blog Bread cetera zurückgeht – klingt plausibel: Durch das Einschlagen der Luft bilden sich winzige Bläschen im Teig, die während der Gare als Keim zur Anlagerung von Kohlenstoffdioxid dienen. Die wiederum fördern eine gröbere, unregelmäßige Porung, die ich bekanntlich schätze. Diese Gebäcke sind also ad hoc zu unseren neuen Favoriten avanciert – und das, obwohl ich gerade eher auf „schnell & einfach“ abonniert bin.
Ich habe nur eine minimale Ablauf-Erleichterung in Form von kühler Übernachtgare eingeführt und darum auf die Hefebeigabe im Hauptteig verzichtet. Außerdem darf es für meinen Geschmack ein Gramm Salz mehr sein (= Premiere! Normalerweise reguliere ich in Lutz nach unten.) und auch die Saaten vertragen meiner Meinung nach leichte Röstaromen. Dann jedoch: Liebe!
Leinbrötchen nach Lutz Geißler mit Übernachtgare
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Rastzeit 1 day
Portionen 8 Stück
ZUTATENROGGENSAUERTEIG
VORTEIG (POOLISH)
QUELLSTÜCK
AUTOLYSE-TEIG
HAUPTTEIG
SO GEHT’S
NOTIZEN |
Falls dich der Ursprung der Methode mit dem Aufschlagen interessiert, schau mal bei Bread cetera (http://www.breadcetera.com/?p=157) vorbei. Der Blog ist zwar schon laaange inaktive, was ich immer noch bedauere, aber Steves Überlegungen sind wirklich gut und wissenschaftlich fundiert.
Ach, guck an! Danke, Steffi, da lese ich gern weiter! Komisch, dass der Hinweis bei Lutz nicht zu finden ist…
Herzlich: Charlotte
Bei mir findet sich Steves Ciabatta Rezept übrigens auch im Blog (natürlich mit Link zu Steves Blog), ist aber nur 12 Jahre her, dass ich es veröffentlicht habe 😉
Und zum Messen mit zweierlei Maß was Quellennennung angeht, sage ich jetzt lieber nichts.
Oh, das schaue ich mir an! Ciabatta steht noch auf meienr To-tackle-Liste! Wobei die Sache mit Deinem Rezept erledigt sein dürfte ?. Und über den Rest breiten wir den Mantel des Schweigens. Vielleicht mit einem kleinen… nun: nennenswerten Kopfschütteln.
Herzlich: Charlotte