Die Bäckermeisterinnenprüfung? Nicht mehr als eine Formalie: Nach Sauerteigbrot Eins war ich mir ziemlich sicher, dass da nicht mehr viel kommen kann. Brotbacken? Easy! Warum das bloß keiner mehr macht…
Drei Jahre und Sauerteigbrot dreißig bis fünfzig später bin mir meiner Sache nicht mehr ganz so sicher. Weil ich, wenn ich ehrlich bin, nicht den Hauch einer Ahnung habe, warum manche Laibe im Ofen unkontrolliert aufreißen und andere nicht. Warum der eine Ausbund hässlich oval gerät und der nächste picobello. Wie das mit dem Rundwirken geht, das mit dem Schneiden, Schwaden, Schleifen.
Und als ich neulich von dieser Erkenntnis las, dass wir das Maul umso lieber aufreißen, je weniger wir von einer Sache wissen/können… nun, da meldete sich in meinem Kopf ein leises Stimmchen…
Ich serviere dieses Brot zum World Bread Day darum mit Demut: Weil es trotz Teig- und Rasttemperaturignoranz weder zu sauer geriet noch bockig war beim Backen. Weil kein Rand vom Backstein abhob – trotz nicht ganz optimaler Schnitte. Weil die Porung gleichmäßig, die Kruste knusprig und der Geschmack wunderbar ausgewogen waren – against all odds.
Weil ich einem echten Bäckermeister – einem wie Dietmar Kappl – zu Dank verpflichtet bin. Für seine Kunstfertigkeit, für seinen Blog, für die unverwüstlichen Rezepte.
Miller’s BreadTA 185
Vorbereitungszeit 45 Minuten
Zubereitungszeit 45 Minuten
Arbeitszeit 1 Stunde 30 Minuten
Portionen 1 Laib
ZUTATENROGGENSAUERTEIG
WEIZENSAUERTEIG
HAUPTTEIG
SO GEHT’S
NOTIZENnach Homebaking.at |
Wow – tolles Brot! Es ist DIR gut gelungen 🙂
Und der Dieter ist halt wirklich unverzichtbar geworden in Brot-Blogistan!
Danke, liebe Lieblingsmicha – ich war durchaus stolz auf den Outcome :). Wir nähern uns, wir nähern uns…
+1
Grandiose Porung und allgemeines Aussehen!
Vielen Dank ?!
Dieses Brot hab ich auch schon nachgebacken! Ha, so lustig … Es war mir dann aber zu schnell trocken geworden und hat mich daher nicht so ganz überzeugt, wie war das bei dir?
Im Übrigen: Ich gehör’ zu deiner Fraktion. Manche Brote gelingen mir und ich weiß nicht, warum. Manche Brote gelingen mir nicht und ich weiß nicht, warum. Ich finde die Materie Brot zwar sehr spannend, aber auch sehr, sehr (zu?) komplex.
Und noch eine Gemeinsamkeit habe ich entdeckt: Ich bin auch zu bequem, mir einen extra Weizensauerteig zu halten ;-)))
Ganz liebe Grüße!
Obwohl mich die Tendenz, schnell auszutrocknen bei Weizenmischbroten auch gehörig nervt – hier war das kein großes Problem. Aber vielleicht hatte ich das Brot-Mojo ausnahmsweise auf meiner Seite? Versuche mit “echtem” Weizen-ST mochte es nämlich bisher nicht – das war für meine Fähigkeiten zu sensibel oder komplex…
Sei herzlich gegrüßt, Schwester im Geiste!
Ist doch ganz alles easy, wenn’s rund läuft. 😉 Danke fürs Mitbacken!
Aber von Herzen gern ❤️!
Na, ja, ich staune, wie begeistert alle sind, die das Brot nach dem abgedruckten Rezept gebacken haben. Dabei fehlt eine Zutat: eine Sorte Mehl. Nimmt man auch die nicht aufgeführte Sorte noch dazu, wird´s ein richtiger Teig, nicht nur eine Pampe, die nach Rezept entsteht. Und ich nehme an, dann wird´s auch ein tatsächlich schmackhaftes Brot.
Wenn man blind einer Milchmädchenrechnung vertraut …
Lieber Ottmar, ohje, da ist beim Abschreiben wirklich ein Fehler passiert! Danke für den Hinweis! Aber genau darum verlinke ich grundsätzlich das Originalrezept…
Gruß, Charlotte