Seit Katharina dargelegt hat, warum es sich lohnt, sich wirklich so richtig an Rezepte zu halten, habe ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn schon bei Versuch eins die Willkür waltet. Aber manchmal lässt mir das Leben keine Wahl: Feierabends etwa, wenn der Supermarkt am Weg auf einmal keinen Quinoa mehr hat, aber im Kühlschrank ein Rest Sauerrahm wartet. Dann kaufe ich halt nicht extra Crème fraîche und fahre auch nicht nochmal quer durch den Ort, wenn ich weiß, dass Hirse im Haus ist.
Und manchmal… macht das nichts. Manchmal kommt bei aller Freihändigkeit etwas heraus, das schmeckt, als gehörte es genau so zusammen.
Dieses Ex-Quinotto mit sojaglasiertem Ofen-Sesam-Lachs und Backgemüse ist so etwas: Cremig-warme Hirse mit einer feinen Zitrusnote, dazu süß-pikanter Fisch… ich wage zu behaupten, dass das eines Weihnachtsessens würdig wäre. Sogar einem außerordentlich konsensfähigen, denn Vegetarier lassen den Lachs einfach weg oder ersetzen ihn durch Tofu.
Hier hat es das binnen dreier Tage zwei Mal gegeben. Mit Hirse. Und Sauerrahm. Und ohne jeden Gewissensbiss.
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