Auch, wenn sie oft wirklich wesentlich besser und länger hält als Stangenware: Vor Verschleiß gefeit ist auch DIY-Klamotte nicht. Meine innig geliebte (und entsprechend gern getragene) Sweatjacke beispielsweise hat inzwischen wesentlich schmalere Bündchen (die sind so krass eingelaufen 😱!), wasch-graue Paspeln, ausgerissene Ösen und den einen oder anderen Gekommen-um-zu-bleiben-Fleck. Sparkt, alles in allem, nur noch so mittelviel Joy.
Es braucht also Ersatz. Was es dafür aber bitte nicht so dringend braucht, sind weitere Reste. Nach mittlerweile vier Jahren Näherei füllen Stoffabschnitte aller Farben, Größen und Qualitäten anderthalb Bettschubladen und lassen sich da partout nicht vernünftig organisieren. Macht mich wahnsinnig!
In diesem Chaos fand sich allerdings ein Stück petrolgrüner Sweat sowie diverse kleiner Fetzen in Shades of Marine. Mit ein bisschen gutem Willen und Mut zur Improvisation ließe sich daraus tatsächlich ein Jäckchen nähen. Bis auf wenige Stellen hat das auch erstaunlich gut funktioniert. Vorn fehlte unten ein Streifen von vielleicht anderthalb Zentimetern, den ich auffüllen musste (s. Bild 2). Für die Taschen wäre es optisch klüger gewesen, die uni-marine-farbenen Teile am uni-marine-farbenen Übergang anzubringen und nicht umgekehrt. Und den eigentlich für eine Kapuze gedachten Halsausschnitt hätte ich für den aus zwei Teilen zusammengefrickelten Stehkragen getrost verkleinern können. Aber irgendwas ist ja immer.
Und obwohl ich glaubte, kein Petrol-Typ zu sein (keine Ahnung, was mich damals beim Stoffkauf geritten hat!) und zwischendurch alles andere als sicher war, ob ich am Ende nicht doch mit einem Aber-wirklich-nur-fürs-Haus-Teil dastehen würde, bin ich echt zufrieden! Das Ding ist saubequem, definitiv tragbar und auf sehr okaye Weise „anders“.
Schnitt: Workout-Sweatjacke nach Ottobre 2018/7, Gr. 38
Anpassungen: Paspeln ergänzt, diveres Color-Block ergänzt, minimale Verlängerung durch Festbreite der Bündchen, Verblendung der Reißverschlusskanten mit weißem Webband.
Stoff: Reste von No-Name-Sweat, tlw. Bio-Qualität, Bündchen „Poppy“ & Webband „Chevron“ via Lieblingsstücke
Hallo, Me-Made-Mittwoch 2021!
PS: Und – comme toujours – muss ich wohl erwähnen, dass alles selbstgekauft, selbstgewählt und selbstgemacht ist, also nach meinem Verständnis alles andere als “Werbung”. Aber bitte.
Was du aus deinen Restbeständen gezaubert hast, ist definitiv super gelungen. Gefällt mir richtig gut.
LG von Susanne
Danke, Susanne – mir auch ?!
Herzlich: Charlotte
Die Jacke ist supergeworden – und alles sieht aus, wie wenn es extra genauso geplant wäre! Cool!
Danke Dir, Eva!
Herzlich: Charlotte
Tolle Jacke! Die sieht aus, als wäre alles von Anfang an so geplant gewesen. Meine Reste muss ich auch mal durchsehen, seufz. Ich hebe alles auf, wo noch ein Schnittteil draufpasst, aber komme dann viel zu selten auf die Idee, diese Reste entsprechend einzusetzen. Ich muss mir deine schöne Jacke echt als Vorbild nehmen.
Liebe Grüße Christiane
Danke, Christiane! Ich hebe sogar noch mehr auf – nämlich alles, was man entweder zum Improv-Quilten oder als Stopfmaterial für Amigurumis o. Ä. verwenden kann ?. Und das läppert sich…
Herzlich: Charlotte
Ich mag die Jacke total, sie ist definitiv kein Nur-Zuhause-Stück, sie muss raus! Sie sieht aus wie aus einem Sportladen, das macht vermutlich die Paspel! Wie hat du die eingenäht? Mit der Overlock? Da traue ich mich nicht dran, weil das doch unter dem Fuß sicher alles verrutscht, oder? LG, Ina
Danke, Ina! Paspeln hefte ich ich immer händisch vor, steppe sie dann mit dem RV-Fuß fest und overlocke erst dann. Das ist zwar mehr Arbeit, aber definitiv nervenschonend… ?
Herzlich: Charlotte
Ah, danke! Was nimmst du für Paspeln bei Jersey-Stoffen?
In dem Fall waren es fertige aus dem örtlichen Stoffhandel, witzigerweise mit einem leicht reflektierenden Effekt; sehr neckisch ?. Die sind auch miiiinimal elastisch. Ich habe aber auch schon selbstgemachte aus Baumwollschrägband erfolgreich vernäht.
Das ist eine wirklich gute Idee für die Verwendung von Resten und sieht wirklich gelungen aus. Respekt.
Liebe Grüße Tina
Danke Dir, Tina!
Ach ist es nicht unglaublich befriedigend Reste so erfolgreich zu verwerten? Ich bin richtig glücklich allein vom lesen deines Beitrags! Schau doch mal, was sich in den 1,5 Bettschubladen noch so findet, bitte…! 😉 LG Sarah (Die Jacke ist richtig toll geworden!)
Sarah – und WIE ?! Ich habe gerade koreanisches Pojagi bzw. eine moderne Fassung davon entdeckt und frickele seither aus besagten Boxen unentwegt neue Stoffstücke zusammen… also: da kommt noch was (irgendwann) ?!
Herzlich: Charlotte
Toller Schnitt, sehr schöne Jacke und wundebar kombinierte SToff! Ganz klar ein Lieblingsteil! LG und alles Gute für 2021! Kuestensocke
Danke ?!
Die Jacke hast Du echt genial hinbekommen. Sweat-Jacken, die man bis zum Fetzen herunterträgt, kenne ich, davon habe ich auch ein paar. Dein Colorblocking sieht auf keinen Fall nach “Not am Stoff” aus, und die Paspeln geben allem ein sehr professionelles Finish.
LG, Stefanie
Danke, Stefanie ?! Der Monk in mir hätte sich gefreut, hätten z. B. die Blautöne von Stoff und Bündchen besser zueinander gepasst, aber dafür, dass alles sonst ungenutzer “Müll” war, ist’s doch ganz manierlich geworden. Herzlich: Charlotte
Hast Du großartig improvisiert! Deine Jacke sieht alles andere als Resteverwertung aus.
Sicherlich, auch die DIY-Klamotte verschleißt. Aber das Schöne daran ist, finde ich, dass man sich eine neue machen kann.
Liebe Grüße Manuela
Danke, Manuela! Ich habe gerade noch ein Exemplar für den Herrn in der Mache, das wesentlich wilder ist. Mal schauen, ob da hinter noch ein, zwei Pakete Simplicol drüber müssen, bevor er’s als tragbar akzeptiert… ?
Herzlich: Charlotte
Eine sehr gelungene Resteverwertung, kann sich sehen lassen und definitiv nicht nur zu Hause getragen werden 🙂 Ist doch schön, wenn man aus den Stücken noch etwas machen kann.
Viele Grüße
Jenny
Word ?!
Die Jacke ist toll geworden und ja, sie muss raus- nix für nur drinnen.
Perfekte, sehr gelungene Resteverwertung!!
Viele Grüße,
Sandra
Danke Dir, Sandra!