Die ersten Teilchen dieser Art erstanden wir noch auf dänischem Grund, genauer gesagt auf Møn, wohin es uns in einem Anflug von Nostalgie verschlagen hatten (merke: romantische Abendspaziergänge an den Kreideklippen besser MIT Taschenlampe – oder ausreichend geladenem Handy). Verzehrt wurde das Wienerbrød am Strand bei Steninge, dem seinerzeit einzigen trockenen Spot an der schwedischen Westküste (merke: Nie wieder an Halmstadt vorbeifahren, denn da backt My Feldt).
All diese Kanel- und Kardamom-Bullar, die Waffeln, Eise und Kuchen hatten ihren Anteil daran, dass unser zweiter größerer Skandinavientrip war wie er war. Anders als gedacht, weil wir aufgrund der Situation™ im Spätsommer 2020 doch nicht bis nach Norwegen konnten, aber dennoch: Wir waren so weit nördlich wie noch nie (= Särna), trafen freilaufende Rentiere an den Hängen des Städjan (s. u.), fanden Moltebeeren im nahen Fulufjäll, lernten, woher der Ausdruck „Falunrot“ stammt und hatten, alles in allem, eine richtig gute Zeit.
Reise in die Vergangenheit I
Wer auf dem Weg gen Norden den Vänern westlich passiert, muss bei Mellerud links und nach Dals Rostock abbiegen. Denn mit Ekholmen Café & Gårdsbutik wartet die Anlaufstelle für Kaffee, Waffeln und Kuchen direkt am Wegesrand. Das Eisen scheint inzwischen ein anderes zu sein, Interieur und Qualität sind aber noch genauso wie wir sie von der ersten Tour 2016 in Erinnerung hatten (genial: das selbstgemachte Snickers, das wir zum Mitnehmen erwarben). Große Liebe, nach wie vor!
Ekholmen Café & Gårdsbutik
Ekholmens Säteri
46450 Dals-Rostock
www.facebook.com/ekholmencafe/
Bullerbü, begehbar
Vom weniger sehenswerten Mora fuhren wir Richtung Süden nach Nora, das als eins der drei pittoreskesten Städtchen in der traditionellen Holzbauweise gilt. Und tatsächlich spaziert man wie durch ein Bilderbuch. Dabei sollte man unbedingt eins der traditionellen „Nora Glass“ in den Händen halten; Milcheis, das seit 1923 täglich frisch und in maximal drei Sorten zubereitet wird (immer Vanille und Haselnuss und dazu eine wechselnde Sorte; in unserem Fall: Kardamom). In den selbstgebackenen Waffeln: ein Fest!
NoraGlass
Storgatan 11
Nora
PS: Empfehlenswert ist auch das Café Da Capo mit seiner Puppenstubeneinrichtung aus altem, zusammengewürfelten Mobiliar und vielen netten kleinen Deko-Details.
Reise in die Vergangenheit II
Akuter Pausenbedarf ließ uns auf dem weiteren Weg gen Süden in Gamla Linköping halten, einem recht weitläufigen Museumsdorf direkt hinter der nördlichen Stadtgrenze. Zwischen alten Holzhäusern, Werkstätten und kleinen Geschäften verschafften wir zunächst unseren steifgesessenen Gliedmaßen Auslauf und trugen die vernehmlich leeren Mägen anschließend in die Café-Butik Våffelstuga. Gute Wahl: Die Waffeln dort sind schwedisch-knusprig und sowohl süß als auch herzhaft zu bekommen.
Butik och Våffelstuga
Hovslagaregatan 4
582 46 Linköping
Malmö mögen.
Von allen größeren Städten in Schweden gefällt mir Malmö bis jetzt am besten. Vielleicht, weil es weniger überlaufen ist als Stockholm und mir spontan näher war als Göteborg, bei trotzdem erträglichem Hipnessfaktor? Das idyllischst im Linnégarten gelegene und teilweise in dessen Gewächshäusern untergebrachte Slottstradgårdens Kafé gehört zwar entschieden zu den instagrammablen Spots, ist ob der Qualität von Kaffee und Speisen allerdings dennoch eine Empfehlung wert. Wir aßen Smorgås-Brot mit Sill und einen Smultron-Paj (= Walderdbeeren-Crumble) mit toll-dicker Vanillesauce und würden das jederzeit wieder tun.
Slottsträdgårdens Kafé
Malmöhusvägen 8
21118 Malmö
Etwas, das definitiv auch für Zubereitung und Verzehr dieser weichen, flaumigen, saftigen vanillig-zimtigen Schnecken gilt, die ich aus der Kombination zweier Rezepte schuf und die helfen, Schwedensehnsucht zu lindern.
Zimtschnecken mit Vanillefüllung
Vorbereitungszeit 45 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Rastzeit 6 Stunden
Portionen 10 Stück
ZUTATENFESTER STARTER
TEIG
FÜLLUNG
PUDDING
GUSS
SO GEHT’S
NOTIZENIdee & Füllung nach Frederike Wærens, Teig nach Hefe & mehr |
Ach, liebe Charlotte, wenn ich das so lese, würde ich am liebsten los. SOFORT.
Lustigerweise hatten grade gestern mein Mann und ich rein utopisch das Thema ausgesponnen à la: “Wenn jetzt alle “wenn und abers” nicht bestünden, wohin würden wir gerne in Urlaub fahren?” Und da war Schweden definitiv mit dabei. Da es aber gerade viele Umstände für uns utopisch machen, in Urlaub zu fahren UND das Wetter förmlich danach ruft, werden uns die Zimtschnecken auch daheim sehr gut schmecken. Da ist es nämlich auch schön. Herzliche Grüße sendet dir Hannah
Hach, Hannah – wie mich das freut! Ich bin beim Schreiben auch wieder ganz wehmütig geworden. Denn unser geplanter Urlaub (La France, vielleicht sogar mit Besuch bei Micha.) steht auch auf wackeligen Beinen. Bitte berichtet unbedingt, wie Euch die Schnecken munden!
Herzlich: Charlotte