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Die Kekse meiner Schwiegermutter, oder Espresso-Cookies mit weißer Schokolade & weitere Weisheiten

Panettone | milchmädchen.

„Und was arbeitest du so?“

Das Känguru starrt einen Moment ins Nichts.

„Ich denke mir Titel für Arthouse-Filme aus“, sagt es schließlich. „Diese werden dann von der Marktforschungsabteilung unserer Firma einem repräsentativen Querschnitt an Kinogängern vorgelegt, und zu den beliebtesten Titeln suchen wir uns Autoren, die dazu Drehbücher schreiben.“

„Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor“, sagt das Mädchen. „Arthouse-Filme sind doch eher anspruchsvoll.“

„Ein weitverbreiteter Irrtum“, sagt das Känguru. „Arthouse-Filme und ihre Titel müssen nicht anspruchsvoll sein. Sie müssen nur anspruchsvoll wirken. Was zum Beispiel so gut wie immer funktioniert, ist, wenn man sich irgendwas Banales nimmt, etwas, das jeder kennt, und das mit einer mehr oder weniger exotischen Weltregion verbindet. […] Zum Beispiel: ‘Wäsche aufhängen in Eritrea‘. […] Gut funktioniert auch, irgendwas Banales mit einem Geschlecht zu verbinden.“, sagt das Känguru. „Ich erinnere nur an den großen Erfolg von ‘Männer, die ABBA-Songs pfeifen’.“

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Offenbarung

Marc-Uwe und sein Beuteltier begleiteten akustisch uns auf der langen Fahrt gen Norden, die wir vergangenen Sommer – against all odds – antreten konnten, und von der ich längst hätte schreiben wollen. Aber wissen Sie – das Leben!

Dieses Dasein, das einem so oft so viel zu wenig Zeit lässt für all die Dinge, die man eigentlich will – vor allem, wenn sich Ideen nicht mal eben schnell umsetzen lassen, sondern ein gerüttelt Maß an Muße brauchen. Und ja, John (oder wer auch immer), ich weiß, dass „life is what happens to you while you’re busy making other plans“, danke.

Anyway: Dieses Dasein hat Spuren hinterlassen. Darunter den vielleicht hinreißensten potentiellen Filmtitel of all (und die Älteren erinnern sich, wie diese Serie einst begann)…

Direkt zum Rezept

Brot & Butter

Rotweinbrot | milchmädchen.
Rotweinbrot auf Basis dieses Teigs. Damit mir der Allohol nicht in die Triebkraft des Sauerteigs funkt, habe ich ihn erhitzt und als Schüttflüssigkeit fürs Quellstück verwendet. Hat geklappt & geschmeckt. Ach ja: Und die Oblaten sind auch drin verschwunden. Weil: Kommt hier ja nichts um!
Auberginen-Dip | milchmädchen.
Auberginen-Pastinaken-Aufstrich auf Basis von Bio-Restekiste-Gemüse, den ich überraschend großartig fand. Größere Teile löffelte ich pur – nur so als Referenz.
English Muffins mit zweierlei Sauerteig und Kartoffeln | milchmädchen.
Chef Hansens Kartoffel-Toasties, hier mit zweierlei Anstellgut und Übernachtgare. Muss dringend mal richtig in den Blog, seit sich das zur neuen Standarddarreichung mausert.

Warmes & Kaltes

Kürbis-Topf mit Basmati | milchmädchen.
Der Gewürzreis mit Kürbis und Spinat von Stepford Husband löste sofortige Nachkochreflexe aus – und als in erwähnter Restekiste im Bioladen im richtigen Moment die richtigen Zutaten lagen, war klar, was es geben würde. Und was es ruhig wieder geben darf. Fein, das!
Gunkan mit Räucherfisch | milchmädchen.
Was habe ich nicht schon für Verrenkungen angestellt, um übrige Noriblätter zu verbrauchen, von denen in Rezepten grundsätzlich in homöopathische Dosen verlangt wird (wir erinnern uns)! Anstatt damit einfach mal zu machen, was man mit Nori halt macht – Sushi! Oder zumindest entfernt Verwandtes: Diese Gunkan haben auf ihrem Weg allerhand osteuropäische Einflüsse aufgelesen und schmecken nach Roter Bete, Räucherfisch, Gewürzgurken und Crème fraîche. Kann man machen – muss man nicht.
So called "Sushi" | milchmädchen.
Genauso wenig “echt” sind dieser Versuch von California Roll Maki – quasi als Rückführung dieser Schüssel in ihre wohl ursprüngliche Form. Aber richtiges Sushi bekommt man halt eh nur in Japan…
Rosenkohl-Bowl | milchmädchen.
Es galt, Kapern zu verbrauchen und allerhand kleinere Reste. Dazu eignete sich diese Rosenkohl-Bowl passabel. Sonst: Viel zu kauen – und obwohl der Mann den Kohl anstandslos verzehrte, muss ich das nicht nochmal haben.

Souvenirs de la Suède

Gnocchi mit Pinienkernen, Käse und Basilikum | milchmädchen.
Gnocchi mit Pinienkernen, Basilikum und Käse – ein simpel-köstlicher Klassiker aus des Kerls Rezeptrepertoire und absolutes Muss auf Ausfahrten. Also auch auf der nach…
… (when in) Sweden I: DIY-Tünnbröd auf Basis von Stephanies Rezept, ergänzt um Sauerteig. Was man halt so macht, wenn das Anstellgut mitfährt
When in Sweden II: Köttbullar – Punkt.

The sweet stuff

Panettone | milchmädchen.
Mein allererster Panettone! Laut Auskunft des Kerls, der durch die italienische Frau eines Kollegen bereits in den Genuss von Originalen gekommen ist, geriet der geschmacklich sehr passabel, allerdings optisch viel (!) zu dicht. Nun. Vielleicht hätte ich nicht wieder mit Rosinen-Vorteig rummachen sollen, um mich diesem Rezept nach Schelli zu nähern? Immerhin: Schönes Foto!
Muffins mit Resten von Sauerteig, Sahne, Beeren und Schoki nach diesem Rezept. Wenn man – wie ich – die zweite Zuckergabe überliest, wird das erstaunlich unamerikanisch unsüß und damit unbedingt wiederholenswert! Wobei ich beim nächsten Mal mutmaßlich doch noch ein biiisschen Zucker obendrüber streuseln würde. Knupsert dann ja auch so schön…
Schokokekse mit Karamellkern | milchmädchen.
Die Kekse meiner Schwiegermutter, I: Die Schoko-Cookies mit Karamellkern waren eines der ersten Rezepte hier im Blog. Hab ich mal ‘n büschn aktualisiert – auch wenn bei den Bildern immer noch Luft nach oben ist. Störrische Biester!
Espresso-Cookies mit weißer Schokolade | milchmädchen.
Die Kekse meiner Schwiegermutter II: Das Rezept für diese Espresso-Cookies mit weißer Schokolade muss ursprünglich in einem Rezeptheft von Tim Mälzer gestanden haben, denn auf die ist Schwiegermama abonniert. Wir sind’s auf dieses Gebäck, denn seit sie weiß, wie sehr wir es mögen, versorgt sie uns, sobald wir zu Besuch sind. Ausgerechnet das konnten wir im letzten Jahr nicht so häufig – #ausgründen™. Weshalb wir inzwischen ebenfalls befähigt sind, die fabulösen Dinger zu backen. Ihr jetzt übrigens auch (und ich habe wohl gerade einen kleinen Lauf mit Kaffee in Keksen…):

Espresso-Cookies mit weißer Schokolade

Gericht Kekse & Konfekt
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Portionen 40 Stück

ZUTATEN

  • 100 g Schokolade weiße
  • 200 g Butter
  • 50 g Zucker
  • 50 g brauner Zucker
  • Salz
  • 2 TL Espressopulver Instant
  • 200 g Weizenmehl T 550
  • 1 TL Backpulver

SO GEHT’S

  1. Ofen auf 180°C Umluft vorheizen. Schokolade mittelgrob hacken. Zwei Bleche mit Backpapier auslegen.
  2. Weiche Butter, beide Zuckersorten, eine gute Prise Salz und das Espressopulver mit den Quirlen des Handrührers fünf Minuten cremig schlagen. Mehl und Backpulver zugeben und kurz unterrühren. Gehackte Schokolade unterheben.
  3. Kleine Teighäufchen mit fünf cm Abstand zueinander auf die vorbereiteten Bleche setzen. Bleche nacheinander im heißen Ofen auf der mittleren Schiene ca. 10 Minuten backen. Auf den Blechen abkühlen lassen.

NOTIZEN

nach essen und trinken

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CategoriesAllgemein
    1. Fies, oder? Und den Versuch, sich schon vorher klar zu machen, dass man nicht alles schaffen/realisieren können wird, mag ich auch nicht, weil sich das manchmal wie eine vorauseilende Kapitulation anfühlt…
      Herzlich: Charlotte

  1. Lotte says:

    Hallihallo 🙂
    wie hattest Du denn das Tunnbroed auf Sauerteig umgebaut? Einfach weil wegmusste dazu gekippt, oder dann mit längerer Teigführung?
    Gruß, Lotte

    1. Du hast Glück; ich habe mir sogar Notizen gemacht! 100 g ASG vom Roggensauer, 175 g Haferdrink, 225 g Weizenmehl T 550, 5 g Salz, 4 g Zucker, 17 g Pflanzenöl. mischen und über Nacht gehen lassen. Morgens fünf Stück à ca. 103 g abwiegen, ausrollen und in der Pfanne backen. Original hätte Horschhornsalz reingesollt; das hatte wir nicht dabei…

      1. Lotte says:

        Danke! Das gibt’s dann beim nächsten Versuch, fürs heutige Abendessen reichts nimmer.
        Hirschhornsalz mit Ablaufdatum Anno Domini konnte noch gefunden werden, aber ob das noch irgendwas tut ist ungewiss…

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