Ein Kollege brachte sie von einem Ausflug nach Nürnberg mit: Elisen aus dem Hause Düll. Ich, die ich Lebkuchen bis dato als uniform aromatisiertes Industrieprodukt kannte, war entzückt. So kann, so muss das also schmecken!
Meine sofortige Recherche ergab: nicht viel. Der Webauftritt besagter Bäckerei hält sich bedeckt, was Zutaten oder Mengenverhältnisse betrifft: Vom Ei nur das Eiweiß, und – zusätzlich zu den üblichen Verdächtigen Haselnüssen, Mandeln, Orangeat und Zitronat – auch Aprikosenkonfitüre und Marzipan. Dieses Kleingedruckte muss man allerdings finden – es versteckt sich im Webshop bei einzelnen Artikeln unter „Allergenen“. Und ausgerechnet da suchte ich nicht.
Andernfalls hätte ich es vermutlich gleich mit der Vorlage nach cucina e passione versucht – ohne die Walnüsse freilich, ohne den Rosmarin im Honig und vielleicht sogar ohne das Mehl, aber eben mit Marzipan und Konfitüre und Eiweiß. Vielleicht wären das die entscheidenden Faktoren gewesen – jenseits der gerösteten Nüsse, die das einzige Detail sind, das meine Geschmacksknopsen aus dem großen, originalen Aromen-Ganzen fischen konnten.
Aber wie gesagt: Dieses Wissen fehlte. Weshalb ich es für klug hielt, mich in Versuch 1 an eine eher schlichte Rezeptur zu halten – kein Marzipan, keine Konfitüre; nichts als das, was wirklich reinsoll: Nüsse, kandierte Zitrusfrüchte, Zucker, Eier, Gewürze. Vor einigen Jahren hatte ich eine Vorlage aus dem ZEIT Magazin gespeichert, die genau das verlangt.
Und das Ergebnis ist gar nicht mal schlecht: Zwar geriet mir die Masse eher weich, weshalb ich die Zahl der Eier im Rezept unten um eins reduziert habe, und optisch sind die Dinger far from perfect. Aber der Kerl, der bereits nennenswerte Mengen vertilgt verkostet hat, bittet trotzdem schon jetzt um die Abschrift, damit er diese Elisen zu seinem Geburtstag den Kollegen kredenzen kann (Sie sehen: Die Sache hat System).
Kriegt er natürlich. Und ihr auch. Ich suche derweil weiter nach dem einen, dem echten Geschmack…
ElisenlebkuchenVersuch 1, die ultimativen Elisenlebkuchen zu backen. Versuch zwei gelang besser, siehe Rezeptlink in den Notizen.
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Rastzeit 8 Stunden
Arbeitszeit 30 Minuten
Portionen 75 Stück
ZUTATENTEIG
GLASUR
SO GEHT’S
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Kandierte Zitrusschalen (Orangeat, Zitronat)
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Arbeitszeit 1 Stunde 30 Minuten
Portionen 105 Gramm
ZUTATEN
SO GEHT’S
NOTIZENnach Hugh Fearnley-Whittingstall: Restlos gut |
Na bitte, das ist doch das größte Kompliment – wenn der Kerl nach Nachbacken schreit! 🙂
Liebe Grüße!
Stimmt – trotzdem bin ich gespannt auf den zweiten Wurf, der jetzt noch zwei, drei Tage durchziehen muss…
Herzlich zurück: Charlotte