Linsen lieben lernen: Der Klassiker mit Spätzle und Wienerle
Es dürfte hier bisher nicht aufgefallen sein, aber: Die Linsen und ich – wir waren nicht immer so dicke. Mit den mächtigen braunen oder befremdlich roten Eintöpfen, die Vaddern oder Muddern daraus kochten, wollten meine jungen Geschmacksnerven partout nicht warm werden – und als ich endlich meine eigene Küchenchefin war, flogen alle – rote und grüne und braune – ersatzlos aus dem Schrank.
Es musste erst Jahre später dieser Kerl kommen mit seiner – ich wage diese kühne und politisch absolut unkorrekte Pauschalisierung – geschlechtstypischen Neigung zu deftiger Hausmannskost, um mich sehr langsam und ganz vorsichtig davon zu überzeugen, dass Linsen zu den grandiosesten Zutaten gehören, wo gibt (das Blogarchiv spricht Bände, siehe unten).
Und dann gab es da ja noch meine Stippvisite im Kurpfälzischen, wo ich – die Schwaben halten sich bitte die Augen zu – lernte, wie gut Linsen und Spätzle zueinander passen. Auch, wenn meine absoluten Lieblingsspätzle aus – AUGEN ZU! – Hannover kommen, wo sie die Hochschulmensa (sic!) dereinst in allererster Güte servierte. Der Clou? Kurkuma. Und welcher Schwabe immer noch mitliest, ist selber schuld…
Zwiebeln und Möhren schälen und fein würfeln. Speck ebenfalls fein würfeln. Speck in einem großen Topf erhitzen und dabei langsam auslassen. Zwiebel- und Möhrenwürfel zugeben und einige Minuten mitdünsten. Tomatenmark unterrühren und kurz mitschwitzen. Linsen zugeben und mit Brühe ablöschen. Lorbeerblätter und Wacholderbeeren zugeben und zugedeckt 40 Minuten auf niedriger Flamme köcheln lassen, bis die Linsen weich sind (ggf. zwischendurch Flüssigkeit nachgießen).
Währenddessen für die Spätzle alle trocknen Zutaten in einer Schüssel mischen. Eier zugeben und so viel Wasser unterschlagen, bis eine zähe, jedoch nicht zu feste Konsistenz entsteht und der Teig beim Schlagen Blasen wirft. Gesalzenes Wasser in einem ausreichend großen Topf zum Kochen bringen und Spätzle hineinpressen, -schaben oder -hobeln. Spätzle, die oben schwimmen, mit einer Lochkelle abschöpfen, abtropfen lassen und warm stellen. Spätzlekochwasser auffangen.
Für die Mehlschwitze Butter in einem kleinen Topf zerlassen, mit Mehl bestäuben und mit einem Schneebesen verrühren. Mit Essig und 100 – 200 ml Spätzlekochwasser ablöschen und glattrühren. Mehlschwitze unter den Linseneintopf rühren. Mit Essig, Pfeffer und Salz abschmecken.
Würstchen im übrigen Spätzlekochwasser erwärmen. Linsen, Spätzle und Wienerle mit Petersilie bestreut servieren.
NOTIZEN
Mengen frei nach diversen Quellen, u. a. recipes and more, Spätzle nach Studentenwerk Hannover
PS: Auf Wienerle mussten wir wegen des wöchentlichen Ruhetags unserer Vertrauensmetzgerei verzichten – ihr hoffentlich nicht!
Ein ganz ähnliches Gericht aß ich einmal in der Kantine – und war schwer begeistert: so warm, so würzig, so wohlig! Seither gehört der Nachbau zum festen Kürbis-Saison-Repertoire – und darum auch endlich hierher. Denn dieses Curry ist herrĺich einfach und alltagstauglich: So viel Kürbis wie Kartoffeln werden grob gewürfelt und mit Zwiebel, Knofi und...
Eins dieser Essen, dass ich nach dem ersten Bissen doch nochmal schnell unter die Kamera halten musste, weil es so unerwartet rund und großartig geschmeckt hat, dass ich mich gerne daran erinnern möchte, wie es aussah und was genau ich wie zusammenwarf, um genau dahin zu kommen. Tollerweise ging das Ganze auch noch ratzfatz –...
„Schmeckt, als sollte es so“, meinte Monsieur – und ich, ich fand das auch: Die Fladen, die Füllung, die Beigaben – gut! Eine Googelei später wussten wir, wieso: They call it a ‘Klassiker’. Dosa, lehrt Wikipedia, sind in Südindien ein typisches Frühstück – die crêpegleichen Fladen aus fermentierten Reis-Urdbohnen-Teig werden mit scharfem Sambar und feinem...
Es dürfte hier bisher nicht aufgefallen sein, aber: Die Linsen und ich – wir waren nicht immer so dicke. Mit den mächtigen braunen oder befremdlich roten Eintöpfen, die Vaddern oder Muddern daraus kochten, wollten meine jungen Geschmacksnerven partout nicht warm werden – und als ich endlich meine eigene Küchenchefin war, flogen alle – rote und...
Das mit der umgekehrten Einkaufsliste funktioniert für mich ziemlich gut. Essensplanung fühlt sich so ein bisschen an wie Quartettspielen: Das Rezept mit den meisten Treffern im Vorratsschrank sticht. Dieses zum Beispiel: Pi mal Auge umgerechnet auf drei Portionen (= zwei für sofort und eine für ein bequemes Mittagessen) verschwanden Linsen, Sahne, Brühe, Ingwer und Koriander...
Das Gefühl, wenn man den angerichteten Teller nicht auf den Tisch stellt, sondern an den einzigen Platz der Wohnung, der winterabends einigermaßen ausgeleuchtet ist. Es fühlt sich merkwürdig an – wenn man (wieder) weiß, dass es auch anders geht. Dass man diesen Teller einfach direkt servieren kann – davon essen, ohne sich Gedanken über seine...
Es ist ein bisschen wie Tagebuchlesen – in den Bänden von vor drei, fünf, zehn Jahren. Was man gemacht hat, gedacht! Was man aufgeschrieben hat und wie! Was einem wichtig war – wer! Machen wir uns nichts vor: auch, wenn das Ganze mitunter höchst aufschlussreich ist, und man Dinge entdeckt, von denen man nicht geahnt...
Das Beste ist die Sauce: frisch und cremig und nussig und ein bisschen süß. Zu sämigen Linsen, würzig-warmen Karotten – ich könnte drin baden. Und das war so nötig. Der Himmel: grau. Der Kopf: ein einziger drückender Nerv. Der Posteingang: voll mit Mails zu einem kleinen Fehler, für den man sich im Nachhinein in den...
Nein, richtig glücklich wirkte er nicht, als er die getrockneten Tomaten auf dem Brett liegen sah und dazu meine entschlossene Miene. „Mmmh, lecker – Tomaten…!“ versuchte er es noch, als ich das Messer auf selbige senkte. „Die schmeckt man hinterher gar nicht“, erklärte ich, derweil ich das Rot rezeptgemäß malträtierte. „Dann kann man sie ja...
Hallo Charlotte,
bei mir ist es ähnlich, ich war auch nie ein großer Linsenfan. Und Schuld daran sind sogar diese Linsen uns Spätzle… das hat mich bisher nie gereizt, die selbst zu kochen. Lieber mache ich ein indisches Dal mit Linsen, ein Chili oder werfe sie in den Salat. Auf diesem Wege habe ich sie mittlerweile lieben gelernt. Interessant, dass bei dir der Weg über die Hausmannskost und den Klassiker führte!
Gruss,
Sarah
Liebe Sarah,
oh, das ist ein Missverständnis: Es waren – siehe Blogarchiv – hier auch vor allem all die Curries und Dals, die mir gezeigt haben, wie grandios Linsen schmecken können. Dass ich “nebenbei” auch die Klassiker wieder mag, habe ich allein ihnen zu verdanken…
Herzlich: Charlotte
Diese Kerle! Ist doch gut, wenn sie mit Linsen kommen – und nicht mit “Ein Essen ohne Fleisch ist kein Essen” … Solche Exemplare gäbs ja auch zu Genüge 😉
Alles Liebe!
Na, da bin ich ja beruhigt! Ich mag diese Note auch sehr, sehr gern! Frage mich zwar, wie die in der Mensa da je drauf gekommen sind, aber mei…
Herzliche Grüße!
Hallo Charlotte,
bei mir ist es ähnlich, ich war auch nie ein großer Linsenfan. Und Schuld daran sind sogar diese Linsen uns Spätzle… das hat mich bisher nie gereizt, die selbst zu kochen. Lieber mache ich ein indisches Dal mit Linsen, ein Chili oder werfe sie in den Salat. Auf diesem Wege habe ich sie mittlerweile lieben gelernt. Interessant, dass bei dir der Weg über die Hausmannskost und den Klassiker führte!
Gruss,
Sarah
Liebe Sarah,
oh, das ist ein Missverständnis: Es waren – siehe Blogarchiv – hier auch vor allem all die Curries und Dals, die mir gezeigt haben, wie grandios Linsen schmecken können. Dass ich “nebenbei” auch die Klassiker wieder mag, habe ich allein ihnen zu verdanken…
Herzlich: Charlotte
Diese Kerle! Ist doch gut, wenn sie mit Linsen kommen – und nicht mit “Ein Essen ohne Fleisch ist kein Essen” … Solche Exemplare gäbs ja auch zu Genüge 😉
Alles Liebe!
Gell? Augen auf bei der Partnerwahl… 🙂
Ich lese noch mit, bin Schwäbin und schwer begeistert von der Kurkuma Idee 🙂 Klassisch kann ja jeder 😉 Hört sich wirklich super an!
Liebe Grüße
Dani
Na, da bin ich ja beruhigt! Ich mag diese Note auch sehr, sehr gern! Frage mich zwar, wie die in der Mensa da je drauf gekommen sind, aber mei…
Herzliche Grüße!