Das geht wieder vorbei, keine Sorge. Irgendwann wird es hier wieder Dinge geben, die nicht aus Kopf und Küche von Tanja Grandits stammen. Meine Obsessionen haben ihre ganz eigene Halbwertszeit – manches erledigt sich binnen weniger Tage, manches begleitet mich Wochen, Monate, manches: Jahre.
Wenn es so abwechslungsreich und überzeugend weitergeht, könnte sich das mit mir und Frau Grandits allerdings zur Langzeitliason entwickeln. Sicher: Einige Komponenten – namentlich das krümelige Kokos-Chutney, die großartige Avocado-Limettencreme oder auch die diversen gewürzten Öle – sind inzwischen bekannt. Auch der oft asiatische Einschlag oder Grandits’ Hang zu Frittiertem sind ebenfalls nicht neu. Trotzdem waren alle Ergebnisse bis jetzt so ungewohnt, so harmonisch und anders, dass sich die Frage, ob man auch das nächste Abenteuer wagt, gar nicht erst stellte. Zumal: Die Hoffnung, durch gelehriges Nachahmen irgendwann selber zu solcherlei gelungener Kreativität fähig zu sein, stirbt bekanntlich zuletzt…
Wenn man bei einem dieser Ausflüge nach Grandiosistan obendrein kulinarisch Vorurteile über Bord werfen kann: umso besser! Gekochte Gurke kannte ich bis dato nur mit der Vorsilbe „Schmor-“ – und selten zur Wiederholung angetan. Der eher fade Geschmack behagte mir nicht, und noch weniger: die wasserhaltigen Gemüsen eigene Tendenz, beim Garen viel zu heiß zu werden.
Nichts davon ein Problem bei diesem Curry: es ist fruchtig, es ist leicht, es ist absolut ausgewogen. Keine der Zutaten dominiert das große Ganze, trotzdem findet die Zunge immer wieder kleine Aromainseln – hier ein bisschen Anis, da Ingwer, Knoblauch, Gurke, Ananas. Die verschiedenen Konsistenzen – Pistazien, Tapioka und Gurke auf der eher bissigen Seite, Curry und Avocado-Creme auf der sämigen – ergänzen sich perfekt.
Und inzwischen habe ich sogar den Trick mit den Mengenangaben raus: Vier Grandits-Portionen – darzureichen in einem mehrgängigen Menü – entsprechen zwei Normalsterblichen-Tellern als alleinige Hauptmahlzeit, bei Bedarf ergänzt um Nachtisch.
Gurken-Basilikum-Curry, Anis-Tapioka, Basilikumöl
für zwei als leichtes Hauptgericht
Vorbereitungszeit 50 Minuten
Zubereitungszeit 40 Minuten
Arbeitszeit 1 Stunde 30 Minuten
Portionen 2 Portionen
ZUTATENBASILIKUMÖL
ANIS-TAPIOKA
AVOCADO-CREME
KOKOS-BASILIKUM-CHUTNEY
GURKEN-BASILIKUM-CURRY
SO GEHT'S
NOTIZENfrei nach Tanja Grandits via Effilé |
Ein ähnliches Tapioka-Rezept von Frau Grandits testeten wir im letzten Jahr auch, aber überzeugen konnten uns die glibberigen Perlen irgendwie nicht. Ich bin nicht sicher, ob ich es auf einen weiteren Versuche ankommen lasse. Ich warte einfach mal dein nächstes Rezept ab. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Ich hab's gesehen. Ich selbst mag solche Klumpen unheimlich gerne – vor allem in Puddings und Grießbreien. Darum: der nächste Schwung Tapioka wird bestimmt süß serviert :).