Ich bin ein Mensch des Jetzt-und-gleich-und-soforts. Richtig heißt das, glaube ich, impulsiv. Wenn man sich spontan von Dingen begeistern lässt, sie in wildesten Farben ausmalt, um sich sofort und kopfüber hineinzustürzen. Ruhe, Besonnenheit? Wozu?
Die Zeit ist mein Feind. Alles, was ich nicht sofort anpacke, hat es später sehr, sehr schwer.
Alles? Fast.
Es ist nichts als Frage des Nervenkitzels: Reizt mich eine Sache nämlich so, dass sie mich selbst dann nicht mehr loslässt, wenn die umgehende Umsetzung ausgeschlossen ist, wird aus Kopflosigkeit Planung. Aus Impulsivität Berechnung. Und alles, was der Realisierung dann noch im Wege steht, wird genau da weggeschafft. Auf dass Zeit und Ort und Gelegenheit zusammenfallen mögen. Und etwas entstehe wie diese Torte.
Von Eva als Rhabarber-Bekehrung und Aromen-Wunder gelobt, landete sie augenblicklich auf meiner Nachbackliste – und zwar an allererster Stelle. Loslegen? Zu dem Zeitpunkt – Sonntag vor einer Woche – leider ausgeschlossen. Nächstbeste Gelegenheit: Donnerstagabend. Alles andere: egal.
Das erste Stück ließ mich Freitag etwas unschlüssig zurück: Die einzelnen Komponenten schmeckten für sich genommen prima, wollten auf der Zunge aber kein größeres Aha ergeben. Enttäuscht wollte ich den Versuch schon zu den Akten legen, als wir es Samstag nochmal versuchten. BÄM – die Mousse: limettige Säure, zarte Süße und ein wunderbare Konsistenz. Dazu: Mein Liebling Rhabarber, in hervorragender Gesellschaft von Nelken und ein bisschen Maracuja. Der Sandteigboden war sowieso pur schon ein Kracher, und alles zusammen: ein Traum.
Zwar hat Eva eine perfekte Rezeptvorlage geliefert und das auch erst vor gut sieben Tagen, trotzdem kann ich hier nicht an mich halten. Stichwort Impulsivität – meine Begeisterung will raus.
Darum, mit ein, zwei Anpassungen:
La Bayadere
Vorbereitungszeit 1 Stunde 10 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde 20 Minuten
Arbeitszeit 2 Stunden 30 Minuten
Portionen 1 Torte (20 cm)
ZUTATENRHABARBERSCHICHT
SANDTEIG
LIMETTENBISKUIT
CRÈME PÂTISSIÈRE
WEISSE SCHOKOLADENMOUSSE
AUSSERDEM
SO GEHT'S
NOTIZENfrei Pierre Hermé „PH10“ via Kochpoetin – bei Eva mit den üblichen fantastischen Bebilderungen |
Danke für die Blumen. 🙂
Das ist also das letzte Stückchen. Ich könnte auch glatt noch einmal loslegen und werde es sogar am Donnerstag. Die Bayadere ist nämlich eine der Torten für meine Mutter zum Geburtstag.
Und impulsiv, ja, ich auch. 😉
Liebe Grüße,
Eva
Die sind hochverdient! Der Kerl hat gleichfalls fest darauf bestanden, dass ich die nochmal machen "kann", was soviel bedeutet wie Bitte-bitte-sehr-sehr-gern…