„Das ist Wunderlauch, verwandt mit Bärlauch!“, rief mir eine Mutter vom Familienfahrrad aus zu, als sie an mir vorbei durch den Stadtwald rauschte. Ich kniete da tief in einem Meer aus riesigen Grashalmen und beäugte das Grün in meinen Händen skeptisch: Die Knofifahne unverkennbar – aber von der charakteristischen Maiglöckchenform? Keine Spur.
Wunderlauch also. Nie gehört.
Unentschlossen zupfte ich ein, zwei weitere Blätter aus(, auch, wenn ich natürlich weiß, dass man eigentlich schneiden soll) und hatte plötzlich ein putziges kleines Zwiebelchen in der Hand. Och!
Ich beschloss, es vorläufig bei diesem Pröbchen zu belassen und bestieg mein eigenes Rad.
Zu Hause erklärte mir Wikipedia, dass das mit der Verwandtschaft völlig richtig ist, dass man Wunderlauch auch als seltsamen Lauch oder Berliner Bärlauch kennt und man ihn bedenkenlos verkochen kann. Hervorragend!
Wenn das nicht die Steilvorlage zur Einweihung meines Geburtstagsgeschenks – Stevan Pauls und Kathrina Seisers „Deutschland vegetarisch“ – wäre! Schließlich hatte die österreichische Version schon für ausgesprochen glückliche Tellermomente gesorgt und mich die vorab veröffentlichten Kürbissuppe und die Spinat-Kartoffel-Wickelklöße restlos begeistert. Am Rezept für geschmorte Bundmöhren mit Bärlauchsauce und Schmorzwiebeln war gleich beim ersten Blättern eins der Lesebändchen hängen geblieben – völlig zurecht, wie ich inzwischen weiß: Die Sauce allein ist eine uneingeschränkte Empfehlung, und das Gesamtkonzept mit den eher deftigen Zwiebeln zu fein anis-igen Karotten: sehr, sehr lecker!
Statt des vorgeschlagenen Eis gab es hier Tofu. Und zum Tunken der Sauce selbstgebackenes Brot. Aber davon später mehr…
Geschmorte Frühlingskarotten mit Wunderlauchsauce, Schmorzwiebeln und Tofu
Vorbereitungszeit 25 Minuten
Zubereitungszeit 1 Stunde
Arbeitszeit 1 Stunde 25 Minuten
Portionen 2 Portionen
ZUTATENSCHMORZWIEBELN
KAROTTEN
WUNDERLAUCHSAUCE
TOFU
SO GEHT'S
NOTIZENnach Katharina Seiser & Stevan Paul: „Deutschland vegetarisch“, S. 47, und Taste Hongkong (Tofu) |
PS: Den tollen Teller gab’s auch zum Geburtstag. Danke, Mama!
Ein richtig schickes Gericht, wobei ich das pochierte Ei vorzöge. 😉 Und mist, wann finde ich dieses Buch endlich…
Liebe Grüße,
Eva
Geburtstag haben – hilft 🙂
wunderschön… und was für ein wunderbarer teller!!!