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Der letzte Krümel, oder: Amsterdam.

Unweit der Uni waren es in Amsterdam zwei Schaufenster, vor denen ich stehen blieb. Kuchen, Quiches, Scones, Croissants. Und zwar: Super Kuchen, tolle Quiches, kernige Scones und diese Croissants…! Ich hatte Appetit.
Hinter den Scheiben drängte man sich: Mädels mit Haarknüddeln auf dem Kopf, Kerle in beuligen Anoraks, und Platz war sowieso nicht viel. Wir gingen weiter.

Eine dreiviertel Stunde später waren wir wieder da; ich hatte Hunger. Man drängte sich noch immer und wir versuchten, in näherer Umgebung ein Äquivalent zu finden.
Zwanzig Minuten später standen wir wieder vor dieser Scheibe – und hatten Glück: Zwei Weinkisten waren drinnen gerade frei geworden.

De laatste Kruimel hält, was es verspricht: Krümelig-klein, und bis zum letzten lecker. Die Sandwiches werden vor den eigenen Augen frisch geschmiert, es gibt kleine Gerichte, Marmeladen, Gebäck, und eben: Kuchen. Der Kerl hatte einen grandiosen mit roten Früchten und Streuseln (Wir sind uns uneinig, ob Rhabarber beteiligt war oder nicht), ich einen soliden mit Apfel. Der Cappucchino dazu war brauchbar, die Atmosphäre rummelig, aber nett. Hinterher haben wir gesehen, dass man auch hätte draußen sitzen können – direkt an der Gracht, ein paar Meter über dem Wasser.

Einziges Manko: Serviert wird auf Bratwurst-Pappen mit Einweggabeln aus Holz, den Kaffee gibt’s im passenden Becher – mh.

Ein Tipp für den Amsterdam-Ausflug ist es trotzdem. Auch, wenn dieser Laden eigentlich gar keine Tipps mehr braucht.

Und sonst: Treiben lassen. Sich mitten im Rotlichtviertel wiederfinden, wo gerade noch Little Asia war. An jeder Grachtenbrücke meinen, hier schonmal gewesen zu sein, auch, wenn das garantiert nicht stimmt. Keinen Parkplatz für sein Fahrrad finden, weil 736 andere schneller waren. Den Albert Cuyp-Markt meiden, es sei denn, man steht auf Ramsch. Lieber spontan ins Muziektheater gehen und eins der kostenlosen Lunchkonzerte im Foyer erwischen. Und, besonders wichtig: Stroopwafles kaufen – mein Favorit: Roomboter-Karamell von Albert Heijn.

De Laatste Kruimel
Langebrugsteeg 4
1012 GB Amsterdam

www.delaatstekruimel.nl

Mo – Sa: 8-20 Uhr, So: 9-20 Uhr
Kuchen ca. 3 Euro

Het Muziektheater Amsterdam
Amstel 3
1011 PN Amsterdam

kostenlose Lunchkonzerte unregelmäßig dienstags um 12:30 Uhr
www.operaballet.nl

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CategoriesKein Essen
  1. Marion says:

    Oh, wie toll! 3x darfst Du raten, wo ich noch vor 1 Stunde saß! Weinkiste über Gracht, genau! Und es war exakt wie beschrieben und auch 3 Jahre später gibt es noch keine echten Teller & Tassen, mpf. Aber wenigstens kein Plastik ;-)) Um die letzten Krümel kümmern sich draußen übrigens Tauben und Enten.
    Die allerliebsten Grüße aus Amsterdam,
    Marion

    1. Liebe Marion, WIE SCHÖN!
      In Gedanken sitze ich neben Dir… Amsterdam ist einfach ‘ne verdammt coole Stadt (und bei der gegenwärtigen hitze vermutlich sogar buchstäblich halbwegs kühl, oder?)!
      Genieß’ die Zeit!

      Herzlich: Charlotte

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