Kimchi war das einzig Positive bei einem Besuch in einem als ausdrücklich authentisch gerühmten koreanischen Restaurant. Der Rest der Karte war gespickt mit Fußnoten, in denen von „Farbstoffen“ zu lesen war und „Geschmacksverstärkern“. Die rühmlichen Ausnahmen – doch, es gab sie – entpuppten sich als leider nur eher so geht so. Doof.
Es tut mir leid, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, was an einer solchen Armada an Zusatzstoffen authentisch sein soll. Zumal ich bei meinen (leider bisher nur) virtuellen Reisen gen Asien nicht den Eindruck hatte, als gehöre derlei immer notwendig dazu – in Korea oder sonstwo. Sicher: Es gibt sie, die Fälle. Aber die Regel sind sie (hoffentlich) nicht.
Ich mag es pur. Ich will, dass meine Kartoffel nach Kartoffel schmeckt und mein Salat nach Salat (und nicht nach Kartoffel-nur-noch-viel-kartoffeliger und Mannomann-was-für-’n-krasses-Zeug). Und ich weiß, dass das mal mehr so sein kann und mal weniger – je nach Jahreszeit, Zubereitung, Qualität des Produkts.
Das ist der Grund, weshalb ich den Markt besuche. Weshalb ich wissen will, woher das kommt, was ich esse. Weshalb ich versuche, möglichst viel selbst zu machen. From scratch, wie man in Amerika sagt.
Natürlich ist das Arbeit. Natürlich kostet das Zeit (wobei ich die unter quality time verbuche, aber das ist eine andere Geschichte). Aber das Ergebnis ist es – richtig – mehr als wert.
Mir ist schon klar, dass Plädoyers wie dieses unendlich oft verfasst worden sind. Dass es eine Art Blogger-Gesetz ist (und damit vielleicht auch ein Luxusproblem), regional und saisonal und, ja: authentisch zu kochen. Aber ich weiß auch, dass es jenseits dessen ganz schnell aufhört mit dem Qualitätsbewusstsein und Nachhaltigkeitswissen – in koreanischen Restaurants, an Supermarktkassen, beim Bäcker im Bahnhof.
Und das finde ich unheimlich schade.
Es ist ja meistens wirklich nicht schwer: Eine Ladung Kimchi braucht – zugegeben – zwei, drei Zutaten, ein Messer und eine Schüssel, mais c’est ça. Dieses wirklich ganz grandiose Dressing auch. Und (vernünftiges) Brot zu schneiden, schafft jeder, oder (Lach nicht, Kerl!)?
Prima.
Kimchi Grilled Cheese Sandwich
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Arbeitszeit 15 Minuten
Portionen 2 Portionen
ZUTATENSANDWICHES
SO GEHT’S
NOTIZENfrei nach Lauryn Chun: „The Kimchi Cookbook“ via Valentinas Kochbuch |
Kimchi nach Fräulein Kimchi
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Ziehzeit 1 Stunde 30 Minuten
Portionen 2 große Gläser
ZUTATEN
SO GEHT’S
NOTIZENnach Fräulein Kimchi, via Petra/Chili & Ciabatta |
Blutorangen-Zimt-Dressing
Vorbereitungszeit 5 Minuten
Portionen 2 Portionen
ZUTATEN
SO GEHT’S
NOTIZEN |
Da rennst du bei mir offene Türen ein mit deinem Plädoyer. Wir haben hier übrigens einen richtig guten Koreaner, aber ich koche trotzdem irgendwie lieber selbst. 😉
Ehrlich? Wo genau? Bin ja doch regelmäßig in HH und leider mangels Dolmetscher/in zur Zeit nicht in der Lage, die formidablen Sichuan-Chinesen angemessen zu würdigen…
Ich drück' mich ja seit Jahren vor der Herstellung von eigenem Kimchi. Von wegen scharf und ich Memme geworden und so. Aber das Dressing wird ausprobiert. Stelle mir gerade Chicorée und geraffelte Karotten als sehr passend vor.
Die Schärfe von Kimchi lässt sich prima dosieren – steht, glaube ich, auch irgendwo bei Petra.
Und: Oh ja, klingt prima – bitte berichten! Vor Chicorée drücke ICH mich nämlich ein bisschen…
Das Lokal heißt "Hanmi", Rentzelstr. 36. Abends soll das Essen besser sein als mittags. Das kann ich nicht beurteilen, ich war nur abends da und es war köstlich!
Klasse Idee für Tage, an denen es schnell gehen muss. Glücklicherweise habe ich ja wieder Kimchi-Nachschub!
Dir gilt mein Neid – ich muss bald wieder ran…