Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich sah diese Bilder und wusste: Wir würden uns wiedersehen. Bald.
Wir sahen uns, fast täglich: Ich las und schaute, schaute, las – und sorgte nebenbei für alles, was eine echte Zusammenkunft befördern würde: Eier und Salz, Butter, kein Schmalz, Milch und Mehl… es sollte wirklich an nichts fehlen.
Alle guten Dinge fanden sich dieser Tage also nebeneinander auf der Arbeitsfläche ein, in – ich bin mir sicher! – freudiger Erwartung dessen, was da kommen würde. Ich selbst band mir meine schönste einzige Schürze um, warf einen letzten Blick auf die liebevoll angepinnte Protokoll und brachte Schüssel Eins in Position.
Wir verstanden uns gut, die Rezeptur und ich: Sie erklärte mir, was wie zu tun sei und ich folgte ihren Vorschlägen bedingungslos und gern. Schließlich sollte sie sich wohl bei mir fühlen und keinesfalls den Eindruck gewinnen, ich wüsste ihren Anmut und ihre Extravaganzen Besonderheiten nicht zu schätzen!
Gut, etwas irritierte es mich schon, als der Teig nicht geschmeidig und weich, sondern weich und klebrig vor mir auf dem Backpapier lag. Und die schokoladenbraune Füllung zwar homogen, aber partout nicht dicker werden wollte.
„Was soll’s!“ dachte ich, „sie wird schon wissen, was sie tut!“–
und strich unbekümmert die Schokolade in eine rechteckige Form und bettete beides – Schokolade und Teig – zur Nacht im Kühlschrank.
Als sich der Teig am nächsten Tag partout nicht von seinem bemehlten Backpapier lösen wollte und die Schokolade ungeduldig nach einer Rosskur im Tiefkühlfach verlangte, wurde ich ein wenig ärgerlich. Schließlich hatte ich doch… und überhaupt…
Stunden später glich die einst so jungfräuliche Arbeitsfläche einer Schlachtbank und ich überlegte für einen Moment, was sich mit einem so großen, scharfen Messer noch alles anstellen ließe, als unförmige Teigwürste zu zerteilen. Letztere weilten zu diesem Zeitpunkt bereits in der heißen Sicherheit des Ofens – es gibt Momente, in denen garantiere ich für nichts.
Nicht, dass ich die Arbeitsfläche mit ein paar Schwammstrichen nicht wieder in den Ursprungszustand versetzt hätte. Oder dass das, was schließlich aus dem Ofen kam, nicht geschmeckt hätte.
Aber… vorgestellt… hatte ich mir das alles so nicht. Knusprig… aufregend blättrig… aber doch bitteschön nicht bockig, feist und unangenehm bissfest!
„Jaja…“ werdet ihr sagen und nachsichtig nicken, „so ist das, wenn das Rosarot in der Brille verblasst und man dem harten, unbarmherzigen Beziehungsalltag von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht… nur nicht aufgeben!“ werdet ihr zufügen und mir aufmunternd auf die Schulter klopfen.
Und ich werde meine entschlossenste Miene aufsetzen und verkünden: „Niemals!“–
und es einfach nochmal versuchen. Mit dieser Rezeptur. Und diesen Bildern. Sehen schließlich wirklich verdammt…
![]() Chocolate Swirl Brioche
Vorbereitungszeit 1 Stunde
Zubereitungszeit 20 Minuten
Arbeitszeit 1 Stunde 20 Minuten
Portionen 6 Stück
ZUTATENVORTEIG
HAUPTTEIG
FÜLLUNG
SO GEHT'S
NOTIZENnach C Mom Cook |
Mhhhhhhhhh hhh hhhhh hhhhhmmmm!!! Ich finde, das sieht absolut lecker aus und ich kann die Schoki fast schon riechen! Heeeerrlich! Die muss ich wohl auf meine Nachbackliste setzen, obwohl sie offensichtlich ein bisschen zickig sind 🙂
Wiegesagt: Noch gebe ich mich nicht geschlagen! Wenn Du Dich noch ein, zwei (… drei, vier…) Tage geduldest, kann ich vielleicht schon eine optimierte Version präsentieren… wäre ja noch schöner, wenn ich das nicht halb so schön…!
Unglaublich! Du hast Recht, das gleiche Rezept, ähnliche Resultate. Ich hatte mich nämlich auch ordentlich geärgert, dass ein so aufwendiges Gebäck, sooo werden kann. 🙁
Hatte mir es eigentlich als so eine Art Blätterteig vorgestellt.
Stattdessen wurde es bei mir nämlich nicht nur ziemlich fest, sondern auch nicht gerade geschmacksintensiv und bei der Füllung hatte ich auch das gleiche Ergebnis wie du. Ich habe sie zwar im Gefrierschrank fest werden lassen, doch nach 2 Minuten auf meinem Hefeteig, war die Masse wieder flüssig.
Aber ich wüsste nicht, was man an dem Rezept verändern sollte, damit es besser wird. Naja ich werde mir deine zweite Version aufjeden Fall nicht entgehen lassen!
liebe Grüße
Kathi
Ich mir auch! Skandal!
Vielleicht muss man das an geeigneter Stelle mal anmerken… oder entsprechend umdisponieren…
wiegesagt: Einen Versuch werde ich der Sache beizeiten geben – diese Bilder sind schließlich… gee! – aber wenn auch das nichts gibt… o.O!
Daaaanke. Bin heil wieder angekommen 🙂
Dein Brioche ist jedenfalls direkt auf die Nachbackliste gekommen. Werd es aber wahrscheinlich mit Nougat füllen. Da liegt noch eine Packung in der Küche, die verbraucht werden will!
Liebe Grüße
Sag' gern' an, ob das besser geht…