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Ausschuss: Was vom Feste übrig blieb.

Zebraplätzchen | milchmädchen.

Vielleicht ist es eine Frage von Inkonsequenz. Dass ich diesen Blog, der ganz offensichtlich nicht mehr so funktioniert wie noch vor ein, zwei Jahren nicht einfach Blog sein lasse. Tschüß, war schön mit dir – à plus.
Am Anfang, als alles noch toll und neu und aufregend war – wie Anfänge eben so sind – hatten Gedanken um das, was ich der Welt hier feilbot, keinen Platz. Banales wie Grießbrei kam da gleich nach kruden Quicheböden aus Linsenteig und den drölfzigtausend Dingen, die bei Foodgawker und Pinterest „NACHMACHEN!“ schrien. USP, Mehrwert – wozu?

Kritische Masse

Dass sich meine Prioritäten in dieser Hinsicht etwas verschoben haben, liegt vermutlich an dem, was man gemeinhin „Erfahrung“ nennt. Viele hätte ich ohne diesen Blog nie gemacht: Ich besäße weder eine Nudelmaschine noch einen Tortenring. Ich wüsste mit einem Fleischthermometer genauso wenig anzufangen wie mit den Begriffen „Anstellgut“ und „Brunoise“. Weil ich all das aber einmal toll und neu und aufregend fand (und zum Großteil noch immer finde), kann ich jetzt nicht nur so hervorragend klugscheißen („Teff ist eine glutenfreie Zwerghirsesorte, die vor allem in Nordafrika zu Injera verarbeitet wird, den typischen Fladenbroten aus fermentiertem Teig, die u. a. als Besteckersatz dienen…“), sondern bin vor allem unabhängiger und kritischer geworden. Gegenüber Rezepten („So-und-so viel Zucker/Wasser/Mehl? Sure? Du kriegst die Hälfte/das Doppelte/ein Drittel, Baby…“), aber auch ganz generell. Been there, done that – ein altes Lied.

Das Blöde an been there, done that ist halt: Die Reizschwelle steigt (und steigt und steigt). Das, was ich für toll und neu und aufregend genug halte, um davon zu schreiben, passiert immer seltener. Das 7364. weltbeste Kipferlrezept und Clickbait- und SEO-Quark wie „7 Healthy Meal Prep Ideas You Won’t Get Bored Of“ sind es nämlich mit Sicherheit nicht.

Und führe uns nicht in Versuchung

Dabei hat Susanne recht: Der Clickbait- und SEO-Kacke das Feld zu überlassen, ist keine Option. Überhaupt müsste man da viel radikaler sein: radikal entfolgen, radikal ignorieren, radikaler filtern im Netz – und führe uns nicht in Versuchung.

Denn an genau diese Versuchung hat sich mein Belohnungssystem gewöhnt. In der Alles-toll-alles-neu-alles-aufregend-Phase versprach jeder Klick ein neues Hoch. Mein Hirn lechzt nach diesem Instant-Inspirationskick via Blogroll, Pinterest, Instagram (Stichwort Reizschwelle, s. o.). Ist ja auch immer wieder was dabei.

Dummerweise ist das Netz gnadenlos maßlos. Es hört nicht auf – nie.
Ich finde das seit einiger Zeit immer anstrengender. Mein Kopf ist verstopft. Ich bin unkonzentriert, unstrukturiert, denkfaul. Es fällt mir schwerer als früher, Gedanken zu verfolgen, festzuhalten, zu formulieren. Auch hier, im Blog.

Offline – das neue Online?

Was hilft?
Vermutlich: Achtsamkeit, allem Hype zum Trotz. Mehr „jetzt“ statt „gleich“ und „eben schnell noch“. Nicht nur online.

Überhaupt: Offline! Nähen, Stricken, aus Kochbüchern kochen (danke, Katharina!), wandern, lesen – sein.
Wenn ich mir etwas wünsche für 2017, dann ist es, für all das wieder mehr Zeit, mehr Kraft, mehr Kopf zu haben.


Vielleicht kommt dann auch das Schreiben wieder – das leichte, lockere, echte.

Was so lange mit diesem Blog wird?
On va voir.

Der Serviceteil

  1. Zebracookies nach Küchengöttern, gepimpt mit gebrannten Mandeln: Nächstes Mal die Zitronenschale weglassen, sonst: gut!
  2. Kombuchips nach missboulette: Krasses krosses Zeug!
  3. Gebrannte Mandelcreme auf ofenwarmen Schusterjungen nach Lutz Geißlers Brotbackbuch Nr. 1: Noch ofenwarm mit Butter…gnaaa!
  4. Spinat-Lachs-Lasagne mit Freestyle-Norinudelplatten: Resteverwertung deluxe!
  5. Waffeln nach einem Rezept aus einem britischen Gratis-Rezept-Magazin mit Joghurt und Rhabarberkompott: So sechs auf der internationalen Skala.
  6. Trauben-Frangipane-Tarte mit Rosmarinteig nach Bernadette Wörndls „Obst“: Die vollständige Buchbesprechung gibt’s demnächst bei Valentinas, meine überbordende Begeisterung schon jetzt & hier: Gutes Buch! RICHTIG gutes Buch! Kaufen, kochen, lieben! Bestätigen auch der
  7. Truthahn mit getrockneten Zwetschgen und Feigen (= hier die Drei-Personen-Variante mit ordinärem Henderl, Brokkoli statt Rosenkohl auf Wunsch eines einzelnen Herren sowie OHNE den eigentlich zugehörigen Kartoffel-Süßkartoffelstampf und das Preiselbeerchutney. Halbe Sachen gelten eigentlich nicht – dieser Grandiosität konnte nichtmal das was anhaben – chapeau!), außerdem der
  8. Apfelstrudel mit Quark-Mürbeteig. Sehr, sehr, SEHR gut!
  9. Quitten-Käsekuchen nach Maras Wunderland bzw. Küchengötter: Kann man machen.
  10. Tortelli di zucca nach Schlammdackel bzw. Claudio/Anonyme Köche: Alle schwärmen – meins war die süßliche Füllung nicht. Den Teig allerdings wird ab sofort Standard.
  11. Real Deal Sesame Noodles mit Biang Biang nach Omnivore’s Cookbook: Schnell, vegan, lecker.
  12. Roggenplunderblümle mit Sour Cream und Speck nach Brot & Meer: Net schlecht, aber kein Keeper.

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CategoriesAllgemein
  1. Cooketteria says:

    Sorry, der erste Kommentar ergab keinen Sinn. Doch noch zuviel Restalkohol im Blut.

    Du weisst aber schon, dass ich jetzt nur einen Kommentar hinterlasse, weil ich damit Millionen Leser auf meinen Blog locken will und mir dadurch noch mehr lukrative Werbeangebote für Silberschmuck und Stoffwindeln sichern kann, gell?

    Dir auch ein gutes neues Jahr und bleib so, wie du bist. Oder werden willst. Oder so ähnlich. 😀

  2. Susanne says:

    Deine Reizschwelle ist meine, oder zumindest so ähnlich. Und genau deshalb wünsche ich Dir (und eben auch mir), dass Du zeit und Kopf zum Bloggen hast, ich lese hier so gern mit. Ich habe mir auch ganz fest vorgenommen, wieder mehr zu kommentieren.
    Und natürlich wünsche ich Dir ein wunderbares, glückliches 2017 voller Inspiration.

  3. Carla says:

    Danke für diese Worte. Ich blogge noch nicht so lange wie du, aber auch ich vermisse seit 2016 diesen Reiz des Neuen, das Naive, Einfache. Jetzt muss das Rezept am besten was besonderes haben, zumindest besonders gut sein, die Photos passen, die Geschichte außenrum, genug Abwechslung von Beitrag zu Beitrag – ich versuche gegenzuarbeiten, aber das ist gar nicht so einfach.
    Egal, so oder so, tun wir einfach was uns gefällt 🙂 Online oder offline.
    Ich freue mich trotzdem immer von dir zu lesen!
    Liebe Grüße
    Carla

  4. grain de sel says:

    Mensch, komm' Charlotte, reiß dich mal zusammen – wir brauchen dich! Und zwar als eine von den guten Foodies im Netz! Und immer die Guten wollen hinwerfen…
    Ich lese hier auch gerne. Sehr. Menschenskinner, keinen Druck entstehen lassen, atmen nicht vergessen, oder wie meine Fahrschullehrerin gerne meinte: *Kupplung langsam kommen lassen* – Muse kommt, Muse geht – aber NICHT *Milchmädchen-Milchmädchen*… das wünsche ich mir und uns!!
    auf viel entspannten Rückenwind 2017, liebe Charlotte (du machst das schon 😉

  5. Melissa says:

    Liebe Charlotte,

    ich wünsch dir für 2017 alles, alles Gute! Und Zeit, Kraft und Kopf. 🙂 Und das lockere, leichte Schreiben, das wünsch ich dir, aber nicht ganz uneigennützig. Ich schließ mich Micha nämlich an, nicht das Handtuch werfen!

    Ein bisschen Blogpause ja, aber dein Blog ist immmer noch einer meiner Liebsten (der liebste neben dem vom Micha, um genau zu sein) und einer der wenigen, von denen ich jedes Wort lese! Viele Blogs klick ich über Bloglovin nicht einmal mehr an und schaue nur, wenn mich ein Rezept besonders anspricht. Bei deinem ist das nicht der Fall und ich fänd's mehr als schade, wenn mir dein Blog "verloren" ginge, weil er ein ganz besonderer ist. 🙂

    Liebe Grüße
    Melissa

  6. Liebe Charlotte, ich bin echt bestürzt hier bei dir das zu lesen,..und überhaupt les ich das so oft heuer. Mein Tipp: mach nur das was du selber willst und nicht das was dir vorgekaukelt wird, dass du machen sollst. Ich für meinen Teil halte mich an genau das, aber mir macht es dennoch sehr viel Spass zu bloggen, die social medias zu bedienen usw. Und nein, ich wart nicht drauf das mir wer eine Packerlsuppe, ein Marmeladenglasl oder anderes sponsert��Alles Gute für 2017 und auf das du immer gut entscheidest
    sina

  7. Liebe Cookie, liebe Susanne, liebe Carla, liebe Micha, liebe Melissa, liebe Sina,

    ich glaube, ich muss da mal was geraderücken. Mein Einstieg war schon reißerisch, zugegeben. Und die vielen, vielen Fragezeichen sind nicht wegzudiskutieren. Trotzdem: Vom Aufhören kann keine Rede sein – ich zitiere: "Dabei hat Susanne recht: Der Clickbait- und SEO-Kacke das Feld zu überlassen, ist keine Option."

    Da habt ihr's! Gekommen, um zu bleiben – mit solchem Rückenwind (DANKE!!!) erst recht!

    Dieser Text war vielmehr Versuch, meiner wiederholten Blogunlust auf die Schliche zu kommen. Ursachenforschung sozusagen. Solche Schreibblockaden passieren mir hier ja dummerweise einigermaßen regelmäßig. Zu viele Zweifel, eine zu scharfe Schere im Kopf.
    Ich arbeite dran, versprochen!

    Habt ein HERVORRAGENDES neues Jahr, ihr Lieben!

    Es umarmt Euch: Euer Milchmädchen

  8. Oh, das mit der Kupplung… Déjà-vu galore! Hab' ich bis zur Prüfung nicht richtig voreinander gekriegt… "LANGSAM, habe ich gesagt…!"
    Und: Aye, aye, Sire – Danke für die Kopfwäsche!

  9. Ich werd' rot… das heißt, halt: ich BIN rot! DANKE für die Blumen! Und: siehe unten – gekommen, um zu bleiben! Wird hoffentlich alles einfacher, wenn sich mein Leben 1.0. ein bisschen neu sortiert…

  10. Danke, Du! Das wird bestimmt wieder… ich setze da fest auf einen Stein, der gerade losgerollt ist und mit dessen Schwung vieles hoffentlich wieder einfacher wird. Bitte Daumen drücken!
    Und die guten Wünsche, die gibt's doppelt und dreifach zurück! Danke Dir!

  11. woszumessn says:

    Ach Charlotte, danke für diesen Text! Ich bin froh, dass dein Kampfgeist geweckt ist und wir weiterhin von dir hören werden. Genau Blogs wie deiner machen doch die schöne Bloggerwelt aus! Ich will kein hingekitschtes, werbungvollgepacktes Irgendwaszeugs mit Laaangweiligtext dazwischen. Mir bluten ja manchmal schon die Augen wenn ich erst 5mal scrollen muss, bis ich die ersten Worte sehe um dann drei Stichpunkte zu lesen mit 'Dieses Rezept ist: -Easypeasy, -totaaal gesund, -die leckerste Grünkohlgrütze aller Zeiten' Da klatscht automatisch meine flache Hand gegen die Stirn, autsch.
    Ich les bei dir so gerne bis zum letzten Wort mit und es gibt so wenige Blogs bei denen ich das mache (ich glaub die kann ich an einer Hand abzählen).
    Liebste Grüße und frohes Neues!
    Sabine

  12. Ach, Kinners, so viel Blut habe ich gar nicht wie ich rot werden will! Ich gelobige feierlich Besserung (erinnert mich beizeiten dran ;))!

    Und: GLEICHFALLS!
    Wir rocken also on – dit Beste!

  13. kochpoetin says:

    Wie wäre es mit "same same but different" statt "been there done that"? Wobei ich natürlich von Zeit zu Zeit ähnliche Gedanken wälze und vielleicht einfach nur phlegmatischer bin…
    Ein wunderbares 2017 wünsche ich dir/ euch auf jeden Fall!
    Ganz liebe Grüße,
    Eva

  14. Good point – Herausforderung statt Resignation! Dass einen eine Sache nicht sofort anspringt, sollte vielleicht vielmehr Reiz sein, genauer hinzuschauen… ich bedenke das!
    Und: Von Herzen zurück!

  15. Spannend, dass die Jahresbilanz für so viele von uns ähnlich bzw. gleich ausfällt. Dann ist doch was dran mit der Wahrnehmung. Zum Glück können wir die ändern und uns ändern und einfach machen, was Spaß macht. Dafür sind "unsere" Blogs ja da, Stress gibt's im Job und Leben genug, das hier soll Ausgleich sein und gebloggt wird, was gefällt, sei es das 7364. Kipferlrezept, das vielleicht nicht weltbest ist aber uns schmeckt. Bei Reiseblogs lese ich nicht wenn steht "10 Orte an denen Du gewesen sein musst", weil ich nichts muss. Übrigens mein Lieblingsbuch seit über einem Jahr, analog gelesen so richtig mit Blättern und Papier: Einen Scheiß muss ich. Empfehlenswert. Und genauso versuche ich zu bloggen, was ich will, nicht was SEO denkt, ich müsste. Davon verstehe ich eh nix. Manchmal erwische ich mich beim Vergleichen oder lasse mich von reißerischen Fotos und Texten hinreißen, aber das vergeht zum Glück schnell wieder und wird immer weniger.
    Fühl Dich gedrückt und wir machen weiter so wie es uns gefällt, mal mehr, mal weniger, mal gar nicht, dann doch wieder ein wenig, jeder wie er mag.
    Liebe Grüße von Herzen
    Barbara

  16. Liebe Barbara,
    das Buch klingt tatsächlich sehr spannend, schaue ich mir an! Und Grasewurzelarbeit schadet nie… zum Glück gibt es, das stelle ich gerade wieder ganz beglückt fest, diesen festen Kern an Gleichgesinnten, die in Sachen Blog dieselben Vor- und Einstellungen teilen.
    Auf uns (oder so)!
    Hab' es bestens!

  17. Ich versteh dich ach so gut – das geht mir als "Blogger der alten Schule" 😉 wie einigen anderen wohl ganz ähnlich: die immer gleichen superschön gestylten Fotos bieten auf Dauer wenig Mehrwert für den Alltag, auch kann ich nicht immer Süßkram essen, Stohhalme in Ball Mason Jars kann ich nicht mehr sehen und bei "Superfood" kriege ich schon Pusteln 😉

    Individuell gestaltete ehrliche Blog bei deinen lese ich aber ungemein gerne und freue mich deshalb auf mehr, egal wie regelmäßig oder unregelmäßig die Beiträge kommen!

    Auf ein frisches 2017 mit viel Platz für's real life! (das muss ich mir übrigens auch immer wieder abringen – unsere Geocaching-Ausflüge sind da beste Motivation!)

  18. Es ist schon erstaunlich, dass das nicht mehr Menschen auf den Senkel geht, oder? Liegt das daran, dass sich unsereins so viel mehr als andere mit den Sachen beschäftigt und den Kaffee umso schneller auf hat (Örks, Superfood!)? Oder sind wir einfach inhaltsaffiner und schlechter mit schnödem Schein abzuspeisen?
    Wie auch immer: Es ist schön zu wissen, mit alldem nicht allein zu sein – und noch schöner, bei Dir und anderen Gleichgesinnten "echte" Anregungen zu bekommen.
    Sou mok wi dat wedder!

  19. Stefanie says:

    Fangen wir mit den wichtigsten Dingen an: Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr, dass sowohl in 1.0 als auch in 2.0 dir alles Gute bringt!
    Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen: Nicht die Flinte ins Korn werfen – das wird schon!
    Bei aktuellen Blockaden hilft es mir, den inneren Zensor einen kräftigen Tritt zu verpassen und mir an Regel 1 zu erinnern: Ich blogge immer noch an erster Stelle für MICH. Und wenn mich gerade – hm – sagen wir mal die Beschaffenheit des Weizenmehls interessiert, dann schreibe ich darüber. Und wer das langweilig findet, muss den Post ja nicht lesen. Basta!
    Diese Einstellung hilft meistens 🙂 Ist vielleicht nicht die richtige für die SEO-Krams-Geschichte und den Klick-Rekord, aber so bleibt der Blog authentisch.
    Authentizität ist eh etwas, dass mir bei Blogs sehr wichtig ist. Was nutzt es mir, wenn ich Blog A von B und C nicht mehr unterscheiden kann? Weil die Fotos (viel zu viele von der gleichen Sache) alle gleich ausschauen und das Geschreibsel so glattgebügelt ist, dass man die Posts austauschen könnte, ohne das man etwas merken würde. Und wenn mir dann noch in jedem Post marktschreierisch der Inhalt mit "der beste …." angepriesen wird, dann bin ich meistens schon weg.
    Genau wie wenn in jedem zweiten Post steht: "gesponsert von", "Reklame", "Werbung"… Auch die Blogs verschwinden ganz schnell von meiner Leseliste – und das kann auch gewisse Blog-Größen treffen. Und meine Meinung über "Superfood" und Co. kennst du ja. Trends sind dann schon eine ziemlich langweilige Sache.
    Ich mag die "echten", aus dem Leben stammenden Blogs. Mehrwert hat für mich, was andere ausprobiert haben und als gut befunden haben. Wenn es das zwölfte Gnocchi-Rezept oder die zehnte Lasagne auf diesen Blog ist, ist auch nicht schlimm, sondern birgt manchmal ungeahnte Inspirationen alla "ach, dieses Detail könnte ich auch mal ausprobieren"… um dann festzustellen, dass genau dieses kleine Detail so viel ausmacht. Für Expertentum muss man Gerichte in der Variation auch schon mal mehrfach kochen und verbloggen. Das gilt auch für Griesbrei 🙂
    Was ich bei mir allerdings bemerke, ist eine gewisse "Kommentier-Müdigkeit". Ich mag auch nicht mehr bei jedem unter jeden Post ein "Schaut super aus, muss ich nachmachen" schreiben. Das war in den Blog-Anfängen anders. Aber ich glaube, das geht auch anderen so – ich merkt auch auf meinem Blog, dass sich die Anzahl, Art und Struktur der Kommentare geändert hat. Aber ich stelle fest, dass es mich (meistens) nicht stört. Und manchmal, an den Tagen mit Blues, wenn ich mich doch störe, dann muss ich mich wieder an Regel 1 erinnern 🙂
    Langer Rede, kurzer Sinn: Es sind die Blogs wie deiner, die ich regelmäßig besuche und die mir viel Freude bringen. Bei dir im Blog finde ich Ruhe und Anregungen, auch wenn ich nicht immer alles kommentiere.
    In diesem Sinne: Mach weiter so (und wenn selten, dann halt selten, auch das ist ok) und lass dich von der Schere im Kopf nicht zu sehr quälen!

  20. Ach, hab' so vielen Dank für Deine (ausführlichen) Worte! Du und die anderen – ihr habt so recht! Am meisten ärgere ich mich tatsächlich auch über mich selbst – dass ich all diese Wahrheiten immer wieder aus den Augen verliere. Denn machen wir uns nichts vor: So eine Sinnkrise trifft mich hier nicht zum ersten Mal. Dabei ist es so wie Du sagst: Ich blogge hier für mich – als eine Art Rezeptkladde mit dem einen oder anderen Extra.

    Das Problem ist gerade der oft fehlende Konservier-Impuls – dieser Modus, in dem man mit leichter Hand ein Ding vom Tisch ins Netz bringt, weil es genau so, wie es ist, ideal ist, und darum bitte wieder auffindbar sein soll. In solchen Momenten ist es mir auch schnurzpiepe ist, ob das außer mir irgendwen interessiert und was „die anderen“ so treiben. Als alles noch toll und neu und aufregend war, ging das irgendwie besser – und regelmäßiger.

    Aber vielleicht sollte man genau den Druck rausnehmen. Unregelmäßig ist manchmal regelmäßig genug.

    Herzliche Grüße:
    Charlotte

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