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All’italiana – oder die Frage nach der Authentizität [Reklame]

Authentizität geriet irgendwann zum Unwort der Reise. Den einen, weil sie die ewige Unterscheidung in „touristisch“ und „original“ nicht mehr hören konnten. Den anderen, weil sie genau danach suchten: das Echte, Unverfälschte – oder wenigstens etwas, das man dafür halten kann.

Ich, ihr ahnt es, gehöre zur Fraktion letzterer. Ich hasse das Gefühl, für dumm verkauft zu werden. Von Köchen, die glauben, der richtige Geschmack sei zu scharf/fad/exotisch für westliche Gaumen. Von Architekten, die meinen, mit ein paar historisierenden Elementen für das aufkommen zu können, was Abrissbirnen unwiederbringlich zum Opfer fiel. Von Reiseführern, die fürchten, solvente Touristen mit dem Alltag auf den Straßen überfordern zu können.

Ich aber will genau das: Tränen in den Augen, weil etwas so viel pikanter ist, als man es kennt. Umwege, die dorthin führen, wohin es kein Städteplaner je geschafft hat. Armut, Elend, Dreck, die einen ahnen lassen, was es bedeutet, wenn jemand nie in seinem Leben Tourist sein wird, weil er täglich um das Nötigste kämpft.

Vielleicht sind diese Worte ein bisschen zu groß und pathetisch für das, worum es hier eigentlich geht – nämlich UFUUD. UFUUD ist ein kleiner Onlinehandel aus Mailand, der seit einem Jahr das „echte“ Italien in Form von Lebensmitteln über die Landesgrenzen hinaus verfügbar machen will. Die beiden Gründer Christian Prazzoli und Cipriano Moneta haben lange im Ausland gearbeitet und gelebt und feststellen müssen, wie schwierig es da mitunter ist, Zutaten zu finden, die ihren Vorstellungen von Authentizität gerecht werden. Darum vertreiben sie gemeinsam mit vier Mitarbeitern Produkte von über 60 oft vergleichsweise kleinen Herstellern, die sie eigenhändig ausgewählt haben. Traditionalität und Unverfälschtheit spielen dabei ebenso eine Rolle, wie biologischer Anbau und Nachhaltigkeit.

Ich durfte UFUUD unverbindlich testen und habe mir darum einige dieser insgesamt 600 verschiedenen Produkte schicken lassen, darunter Pasta, Salami (gut!), Reis, Balsamico, Schokocreme mit Olivenöl (lecker!) und Honig. Probiert habe ich längst nicht alle davon – was zum einen meinem derzeit reichlich straffen Leben 1.0 geschuldet ist, und zum anderen dem Umstand, dass ich die Dinge gern so bewusst und ja: authentisch genießen möchte, wie von Prazzoli und Moneta gedacht. Das bedarf ein bisschen Recherche – zum Beispiel, wenn es um die Zubereitung von schwarzem Reis all’italiana geht oder ein Gericht, in dem bronzegepresste Pasta richtig zur Geltung kommt. Hier plant UFUUD allerdings, sein Portfolio demnächst auch um traditionelle Rezeptvorschläge zu erweitern. (Meine reiche ich nach, versprochen!)

Die Preise für die Lebensmittel schwanken zwischen Supermarkt- und Feinkostniveau, sind also eigentlich ein bisschen zu teuer für meine derzeitige Kassenlage – in Anbetracht von Qualitätsanspruch und Originalität jedoch vertretbar, zumal UFUUD sich ausdrücklich an die Liebhaber des italienischen Lebensstils wendet, die ähnliche Bedürfnisse hegen, wie einst die beiden Gründer.
Der Bestell- und Liefervorgang klappt so problemlos, wie man es von ähnlichen Unternehmen kennt und schätzt – einzig die (zu Stoßschutzzwecken) plastiklastige Verpackung hat mich etwas gestört.

Und wer sich wie ich über den Namen gewundert hat: UFUUD kam heraus, als man einen Italiener, mit dessen Englischkenntnissen es nicht weit her war, bat, einmal das Wort „food“ zu schreiben…

* Dieser Post in Zusammenarbeit mit UFUUD Mailand entstanden. Alle geäußerte Meinung bleibt davon unbeeinflusst und meine eigene.

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